Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
24/25(111/112).1988/89
Seite: 161
(PDF, 60 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1988-89/0163
Die jüdische Gemeinde Hechingen im 16. Jahrhundert

Die Größe der jüdischen Gemeinde

Eine Reihe von Schutzbriefen, Urfehden, herrschaftlichen Rechnungen und Prozeßakten
geben uns Auskunft über die Geschichte der jüdischen Gemeinde Hechingen im 16. Jahrhundert
. Die Größe der Gemeinde läßt sich querschnittartig erstmals aus den Hagenschen
Lagerbüchern von 1544 ermitteln. Gleichzeitig wird durch diese Quelle deutlich, daß die
jüdische Gemeinde Hechingen im 16. Jahrhundert nicht auf die Stadt beschränkt war, sondern
zeitweilig auch jüdische Familien in Rangendingen, Burladingen und Owingen, kurzfristig
auch in Grosselfingen, Jungingen und Hausen im Killertal umfaßte. Die nach 1500 allgemein
zu beobachtende Verlagerung der Juden von der Stadt aufs Land wird also auch in Hohenzol-
lern sichtbar. Gerade die Tatsache, daß der Lehrmeister (Rabbi) der zollerischen Schutzjuden
1548 in Rangendingen lebte, verweist auf die Zugehörigkeit aller in der Grafschaft lebenden
Hebräer zu einer Gemeinde. Den stadtsässigen Juden gestattete der Graf mit der Ansiedlung
von zehn Familien zwar die Kultusfähigkeit, wesentlich mehr als zehn Familien scheint er
jedoch in Hechingen nicht geduldet zu haben. Nachzug in die Stadt war nur möglich, wenn
ein Hechinger Jude verstarb oder fortzog. So fand hier etwa der Jude Marx aus Obernau
Aufnahme, nachdem zuvor der Hechinger Jude Salomon verzogen war.15

Im folgenden werden die quellenmäßig faßbaren Juden der Grafschaft Zollern in der
Reihenfolge ihres zeitlichen Auftretens zusammengestellt.

Hechingen

1 Nathan

um 1514/16, noch um 1540?

2 Ysaias

1514/24/40 Gläubiger in Reutlingen

3 Copelman

1533 Hechingen, 1538 Owingen, 1549
Worms (?)

4 Anselm gen. Schiffet
Lautenschlager 1540/56

5 Salomon

Schwiegersohn eines f Moses 1543, abgezogen
1548

6 Mayr

1527/42 Kiebingen, dann Hechingen,
1551 mit Sohn David nach Mundelsheim

7 David

Sohn des Mayr, 1544/50, 1551 mit den
Eltern nach Mundelsheim

8 Baruch

Sohn des Mayr, 1544/49, 1551 Rangendingen
(?)

9 Jacob und Frau Sara

aus Freudental, 1544 wohl nur kurzfristig
in Hechingen

10 Mosse

Schwiegersohn des Mayr (6), Schwager
eines Salomon, 1544/50

11 Scheue oder Isaac

zahlt 1544 mit Mayr (6) Tribut, hat einen

Sohn Muschel und einen Schwiegersohn
Simon, 1547 nach Burladingen

12 Lemlin

von Bach, 1544/74, fvor 1579

13 Low
1544/48

14 Manne

1544/61, fvor 1575

15 Seligmann

von Haigerloch, 1544/51

16 Israel

nur 1547/48 belegt

17 Gump(el)

von Obernau, 1547/73

18 Marx

von Obernau, 1548 für Salomon (5)

19 Isaak
1549/74

20 Schay

von Steinbach 1554

21 Mendlin

von Burgau 1559

22 Ahraham

von Heilbronn, Sohn Mendlins, 1559

23 Nehaim

1559 von Worms, im selben Jahr bei
Worms umgekommen

24 Salman der alte

Glaser, 1550 (?), 1559 abgezogen

15 StAS FAS DH 128, 41a. Vgl. Johann Adam Kraus: Juden im Zollerland. In: Zollerheimat 10 (1937)
S.69.

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