Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
24/25(111/112).1988/89
Seite: 200
(PDF, 60 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1988-89/0202
Robert Kretzschmar

ANHANG

Der Archivplan Epplens für das Archiv der Grafschaft Friedberg-Scheer von 1786

Die Kunst des Archivarius, ich sage es noch einmal, bestehet nicht allein darinnen, daß er
gothische Schriften lesen kann, dieß ist seine geringste Beschäftigung; der Geist der Ordnung
und der Zergliederung macht das wesentliche aus. Er muß einen Plan formieren, der in der
Anlage genau, in der Ausfuhrung leicht, und in den Folgen richtig ist, dieß ist die erste Sorge
eines Archivarius94.

Diese Sätze hatte Epplen, wie wir annehmen können95, im Handbuch der Diplomatik von
Le Moine und Batteney gelesen. Er teilte die Auffassung, daß der Archivar vor allem bei der
Schaffung eines induktiv aus der jeweiligen Überlieferung abzuleitenden Archivplanes sein
Können unter Beweis stellen kann. So findet sich auch in der theoretischen Schrift von 1805
das Muster eines Archivplanes96. Es sollte sowohl für Urkunden als auch für Aktenfaszikel
geeignet sein und basiert weitgehend auf dem Plan von 1786, der dem Repertorium der
Friedberg-Scheerer Urkunden zugrunde lag und der auch im Epplenschen Bericht von 1786
überliefert ist97. In einer theoretischen Vorbemerkung zum gedruckten Plan von 1805
unterscheidet Epplen vier Systeme ..., nach welchen ein Archiv, oder eine Registratur
eingerichtet werden kann, indem er die Begriffe chronologisches System, Personalsystem,
Realsystem und Localsystem voneinander abgrenzt98. Bei der Anlage eines Archivplanes gelte
es, ein Hauptsystem zu wählen und die anderen Systeme auf den Ebenen von Unterabteilungen
damit in Verbindung zu setzen.

Im folgenden ist der Epplensche Archivplan von 1786 wiedergegeben.

Archiv-Plan

I. Acta familiae

1. Genealogie und Geschichte des Reichserbtruchsessischen Hauses

2. Reichserbtruchsessenamt

3. Kaiserliche Gnadenbriefe und Privilegia

4. Verschiedene von einzelnen Personen des truchsessischen Hauses erhaltene Ehrenstellen
, Aemter, Würden, Probenden, auch kaiserliche und erzfürstliche Commissio-
nes und Aufträge

5. Heuraths- und Verzichtsbriefe, Aussteuern und Wittum

6. Testamenta, Inventaria und Vormundschaften

7. Abtheilungen der Herrschaften, Erbvereine

8. Besondere Vertraege, auch Schutz- und Schirmbriefe

9. An- und Abkunftsbriefe

a. Grafschaft Sonnenberg

b. Pludenz und Muntafon

c. Ortenstein und Heinzenberg

d. Herrschaft Sargans

e. Bregenz und Kelnhöfe zu Weiler und Scheideck

f. Polick in Böhmen

g. Landvogtey in Schwaben

h. Waldburg

94 Wie Anm. 42, S. 9.

95 Der Titel zählt ja zu den von Epplen zitierten Werken; vgl. oben S. 7.

96 Wie Anm. 11, S. 25 ff.

97 Vgl. oben bei Anm. 46.

98 Wie Anm. 11, S.21ff.

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