Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
24/25(111/112).1988/89
Seite: 243
(PDF, 60 MB)
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Besprechungen

Frühmittelalterliche Personenforschung sollte sich, so Matthias "Werner im Jahr 1980, »stets auch ihrer
besonderen Gefahren bewußt sein, will sie nicht der Versuchung erliegen, durch die Kombination
hypothetischer Personengleichsetzungen und genealogischer Zuweisungen die frühe Geschichte ganzer
Landschaften vergleichsweise leicht umschreiben zu können« (Deutsches Archiv 36, S. 631 f.; vgl. auch
Derselbe: Adelsfamilien im Umkreis der frühen Karolinger. 1982). Von einem solchen Bewußtsein ist in
dem vorliegenden Sammelband leider nichts zu spüren.

Koblenz Klaus Graf

Peter-Johannes Schüler: Notare Süd Westdeutschlands: ein prosopographisches Verzeichnis für die Zeit
von 1300 bis ca. 1520. Stuttgart: Kohlhammer 1987. Bd.I: Textband, 538 S.; Bd. II: Registerband,
272 S. (Veröffentlichungen der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg,
ReiheB: Forschungen, Bde 90 und 99).

Mit dem Erscheinen der beiden Bände 90 und 99 der Publikationsreihe B (Forschungen) der Veröffentlichungen
der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg ist ein langwieriges
und schwieriges Vorhaben zum Abschluß gekommen. Peter-Johannes Schuler, Privatdozent in Bochum,
hat nun seine umfangreichen biographischen Nachweise, die er bei den Studien für seine Dissertation
»Geschichte des südwestdeutschen Notariats« gewonnen hatte, ergänzt durch die Einarbeitung fremder
Sammlungen und zahllose Literaturhinweise, als Nachschlagewerk der Öffentlichkeit zugänglich gemacht
.

In dem vorliegenden Notarsverzeichnis werden alle öffentlichen Notare (notarii publici) erfaßt, die
zwischen 1300 und 1520 in gedruckten und ungedruckten südwestdeutschen Quellen ermittelt werden
konnten, unabhängig davon, ob sie in Südwestdeutschland oder in anderen Gegenden des Reiches
urkundeten. Der in den Titel aufgenommene Begriff »Südwestdeutschland« - als geographische Abgrenzung
verstanden - beschreibt demnach den Raum, aus dem das biographische Material zusammengetragen
wurde.

Insgesamt werden 1606 Notare erfaßt, die alphabetisch geordnet und fortlaufend durchnumeriert sind.
Die einzelne Biographie ist nach einem übersichtlichen Schema aufgebaut: zunächst wird die Funktion der
betreffenden Person als Notar, Schreiber und Prokurator dargelegt, dann folgen Hinweise auf die
persönlichen Lebensumstände, auf Besitz und literarische Tätigkeit. Abschließend sind jeweils die
Quellenbelege über die notarielle Tätigkeit im weitesten Sinn zusammengestellt. Ergänzend kommen
häufig recht umfangreiche Anmerkungen und Literaturhinweise hinzu.

Da in den Anmerkungsapparat alle erreichbaren Nachweise vermutlicher oder sicherer verwandtschaftlicher
Beziehungen aufgenommen wurden, lassen sich innerhalb des regional begrenzten Raumes
sehr deutlich die wirtschaftlichen Verhältnisse und weitverzweigten familiären Bindungen der Notare mit
Schreibern, Verwaltungs- und Gerichtsbeamten in den verschiedenen Städten und Herrschaften aufzeigen
.

Die umfangreichen Personen-, Orts- und Sachregister, Quellen- und Literaturverzeichnisse sowie
27 Stammtafeln sind im separaten Registerband erfaßt. Als sehr hilfreich erweist sich, daß auch alle
abweichenden Namensformen von Personen und Orten als eigene Lemmata im Register ausgeworfen sind
und jeweils auf das Hauptstichwort verweisen. Die Benutzung wird noch dadurch erleichtert, daß die
Nachweise zu den Orten durch Sachbegriffe untergliedert sind; ein unnötiges Nachschlagen wird damit
weitgehend vermieden. Relativ knapp ist das Sachregister ausgefallen, das hauptsächlich nur Begriffe
nennt, die sich auf die Tätigkeit der öffentlichen Notare beziehen.

Die vorgelegte Prosopographie kann und will keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben; die
Erfassung aller südwestdeutschen Notare im angegebenen Zeitraum wäre allein schon wegen des Umfangs
des in Frage kommenden Urkundenmaterials nicht möglich gewesen. Der Autor selbst räumt ein, daß bei
so mancher Biographie Ergänzungen - eventuell auch Berichtigungen - gemacht werden müssen.
Dennoch ist mit dem Verzeichnis für einen wichtigen thematischen Bereich eine Arbeitshilfe geschaffen
worden, die der Forschung sicherlich nützliche Dienste erweisen wird.

Ludwigsburg Nicole Bickhoff-Böttcher

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