Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
24/25(111/112).1988/89
Seite: 247
(PDF, 60 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1988-89/0253
Besprechungen

Schreiber aufgrund der dichten Quellenlage ohnehin keine Schwierigkeiten hat; er stellt am Ende des Buches
sogar eine Zeittafel auf, in der der Lebenslauf Franz Stephans für manche Jahre fast monatlich deutlich wird.
Beide Bände haben auch eine Stammtafel, ein Literatur- und Quellenverzeichnis, wobei Franzi die in der
wissenschaftlichen Literatur üblichen Abkürzungen freilich hätte erklären müssen: der Leser seines Buches
weiß ja wohl in der Regel nicht, was MGH Scriptores bedeutet, kennt auch nicht die MIÖG.

Insgesamt darf man den beiden Bänden - wie auch den übrigen Titeln der Reihe - eine weite Verbreitung
wünschen. Informieren sie doch in lebendiger, wissenschaftlich fundierter und umfassender Weise über
wichtige historische Persönlichkeiten, deren Kenntnis auch für den Laien ein wichtiges Bildungsgut
darstellt.

Stuttgart Bernhard Theil

Franz Xaver Linsenmann. Sein Leben. Mit einer Einführung in die Theologie Linsenmanns von Alfons
Auer. Hrsg., eingeleitet und erläutert von Rudolf Reinhardt. Sigmaringen: Thorbecke 1987. IX, 332 S.

Mit der Publikation der Lebenserinnerungen Franz Xaver Linsenmanns (1835-1898) liegt nunmehr eine
hervorragende Quelle vor, die einen Einblick gibt in Leben und Wirken des langjährigen Tübinger
Repetenten, Universitätslehrers und nachmaligen gewählten Bischofs von Rottenburg. Getreu seiner
Zielsetzung, »nicht so fast Erlebnisse, als Zustände zu schildern« (S. 89), beschreibt Linsenmann seinen
persönlichen Werdegang, beginnend mit seiner Jugend und Schulzeit am Gymnasium und Niederen
Konvikt in Rottweil über das Studium der Theologie in Tübingen, seine Priesterausbildung und sein
Vikariat bis hin zu seinen Tübinger Jahren als Repetent am Wilhelmsstift, Professor der Moraltheologie und
Rektor der Universität. Die Wahl zum Domkapitular bzw. zum Bischof von Rottenburg bildete den
Abschluß dieses Lebensweges, dessen eindringliche Beschreibung eine wertvolle Quelle gerade auch für die
Geschichte des Wilhelmsstifts und der Theologischen Fakultät darstellt, um so mehr, als sie ganz in die Jahre
der Auseinandersetzung um Neuscholastik und Vaticanum fällt. Darüber hinaus ist sie ein interessanter
Beitrag zur Sozialgeschichte des Klerus im Bistum Rottenburg.

Die zwischen 1891 und 1896 als persönliche Rückschau auf sein Leben verfaßten, bis in das Jahr 1893
reichenden Erinnerungen waren von Linsenmann ursprünglich nicht zur Veröffentlichung bestimmt.
Rudolf Reinhardts mustergültige Edition des im Bistumsarchiv Rottenburg aufbewahrten Manuskripts
läßte gerade auch in seinem Kommentarteil mit Angaben zu Personen, weiterführender Literatur,
Archivalien und weiteren Erläuterungen keine Wünsche offen. Auf den angekündigten zweiten Band mit
Schriftenverzeichnis und Briefen Linsenmanns bzw. amtlichen Dokumenten über ihn kann man gespannt
sein.

Sigmaringen Wolf gang Schaffer

Christof Rieber: Das Sozialistengesetz und die Sozialdemokratie in Württemberg 1878-1890. 2 Bände.
Stuttgart: Müller & Gräff 1984. 900 S. (Schriften zur südwestdeutschen Landeskunde, Bd. 19).

Das Königreich Württemberg galt den Zeitgenossen als relativ liberal bei der Handhabung des
Sozialistengesetzes, wie z.B. die Erinnerungen von Wilhelm Keil belegen. Christof Rieber sucht in seiner
voluminösen Dissertation nach Ursachen und Bedingungen dieser relativen Liberalität und nach den
Gründen für die vergleichsweise geringere Repression gegen die Sozialdemokratie. Darüber hinaus fragt er,
»welche Haltung die politischen Kräfte in Württemberg zur Sozialdemokratie eingenommen haben«.

Die Darstellung stützt sich auf eine breite Quellenbasis. Neben den staatlichen Unterlagen, vor allem der
Kreisregierungen und der Stadtdirektion Stuttgart, wertete Rieber zahlreiche Zeitungen und Zeitschriften
der deutschen und württembergischen Arbeiterbewegung, aber auch einige andere wichtige Tageszeitungen
des Landes aus. Dazu kommen noch zeitgenössische Publikationen, Erinnerungen, Quellenbände etc. Der
Autor ist deshalb in der Lage, die Entwicklung der Arbeiterbewegung im Königreich Württemberg von
Mitte der siebziger bis Mitte der neunziger Jahre des letzten Jahrhunderts minutiös nachzuzeichnen.
Ausgehend von den »allgemeine(n) Voraussetzungen für die Entwicklung der Sozialdemokratie in
Württemberg« werden der Stand der Arbeiterbewegung in Württemberg vor den beiden Attentaten auf
Kaiser Wilhelm I. 1878 sowie die Entstehung und Beratung des Sozialistengesetzes im selben Jahr
dargestellt.

247


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1988-89/0253