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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1993/0035
Reformation im Benediktinerinnenkloster zum Berg (Mariaberg)

Gnediger fürst und herr, euwer fürstlichen gnauden függen wir arm frawen gnädiglich
zuvernemen, demnach e.f. gnauden vergangen jaures mit der hilff Gottes, des sin allmechtikayt
ewig lob hab, in dero erb und vatterland kommen, uns und die härrschafft Hättingen und
Gamertingen begnaudet und euer fürstlichen gnaden brieff, das wir in gnauden angenommen,
zu geschickt, die uns am pfingst aubent um dry ur gebracht und darnach denen von
Gamertingen geantwurt, ouch unß des selbigen aubents um sechs oder syben ur all unser vich
antwurt, das wyr ettliche haupt vych, so zu Bodnigg und Gysslingen gestanden, uff euer
fürstlichen gnaden bevelch und schryben wider bekommen und haim gebracht. Vermyst sich
aber Hans Götz zu Balingen, so das vich im legen erkoufft, yetz zumal die, so in unser Sachen
gehandelt, mit recht zu Balingen fürzunemmen, vermainen unß solch genommen vich sampt
unffgeloffene costen an zu behalten, dwyl dan wir arm frowen dero herrschafft Hettingen nit
anders ingelypt, da das wir davon geschyrmpt werden soltten, ouch solch herrschafft nie nunt8
über unß zu byetten gehäpt, sich ouch der massen nie vermessen noch ingedrungen.

Ist an euer fürstlichen gnaden unser arm underthenig gantz beflyssen bytt, euer fürstlichen
gnaden welle uss angeborner gütte und mylttikayt, dwyll euer fürstlichen gnaden bott unß den
brieff, vor dem und unß das vich entwört worden, gebracht, und ouch nie gehört, das unser vych
pryß9 gewesen, denen von Bodnigg zu schryben lassen, das unser botten und knecht, ander
personen, die in der sach gehandelt hond, fyrtter mitt rechten und in ander weg unersucht und
unfurgenommen zu friden wissen, von Hans Götzen wytter one ersucht und one angefochtten
blyben, ouch, das solch unser armut nit bryß gewesen, (ursach das wier Diettrich Spetten nit
aigen gewessen sind, sonder all unser hab und gutt der grauffen von Monttfort erb und aigen ist,
die es an das gotzhuss fry williglich geben händ und es fry gestifft10).

Söllichs begeren wir mit unserm armen willigen gebett zu dem almechtigen, ewer fürstlich
gnaud in langwirigem loblichem regiment gefelligklich und frysamlich zu frysten, und nach
disem allen der ewigen himlische freud zu ervolgend.

[Bemerkungen auf einem besonderen Blatt:]

Item man hatt unß zu gemuttet, ain Schätzung zu geben, die kinden wir nit geben, ursach
das unss all unser hab an fych n, das unsser narung und usskommen ist gewessen, das hatt unss
das kriegs folck entwertt und dar mitt verderbt, wan es unsser gröster intrag gewessen ist, dar
mitt wier huss gehept hon.

Herzog Ulrich kündigt der Priorin und dem Konvent des Klosters zum Berg
die Reformation des Klosters an12

Pfullingen, Samstag nach Katharina (27. November) 1535
Hauptstaatsarchiv Stuttgart B 477 Bü 4

Unsern grüß zuvor, ersamen, geistlichen, lieben andechtigen. Wir haben ewer schryben,
uns jetzo gethan, inhalts vernommen. Nachdem wir dann Vorhabens sind, in einer kürtz
allenthalben unsers fürstenthumbs die clöster durch ein cristenliche reformation zu visitiern,
soll alßdann durch die unsern, so wir darzu verordnen werden, desshalben eigentliche
erkundigung und daruff aller gepure volg geschehen. Haben wir euch gnediger meynung
widerumb zu antwurt nit wellen bergen.

8 nichts (mundartlicher Ausdruck).

9 Beute.

10 Die in Klammer gesetzte Einfügung steht im Original am Rand und stammt von der Hand der
Priorin.

11 Vieh.

12 Deetjen (wie Anm. 1), S.400.

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