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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1993/0036
Eberhard Fritz

Die Nonne Benedicta Küblin sucht um ihren Austritt
aus dem Kloster zum Berg nach13

Mariaberg, 10. Oktober 1540
Hauptstaatsarchiv Stuttgart B 477 BW 4

Nota: Nachdem des durchleuchtigen hochgebornen fürsten und herrn, hern Ulrichs,
hertzogen zu Wirttemberg und zu Tegkh, grafen zu Mümppelgart, etc., unsers gnedigen
fürsten und herrn camer räte und secretari Martin Nittel14 und Pelagius Keller15 in das
frowencloster zum Berg etlicher Visitation Sachen halben zuhandlen abgefertigt worden, haben
sie daselbs under und neben denen und andern Sachen befunden, das Benedicta Küblin von
Stutgarten, closterfrow selbigs closters, demietiglich furgebracht, das von wegen irer gewißne,
ir will, maynung und endtlich vorhaben stand, furter nit mehr in dem closterleben zuverharren
, sonder darus mit raichung und widerZustellung ires hinein gebrachten gutz abgefertigt zu
werden, demietiglich ansuchen und bitten thue, etc. Daruff priorin und conventfrowen
bestimbts closters sich vernemen haben lassen, wa gedachte Benedicta by inen als ir mitgenos-
sin lenger verharren, wollen sie die selbig gern by inen mit allen trewen haben und halten. Wa
sie aber ye des Vorhabens were, nit by inen zublyben, sonder nochmals usser dem closter
zukomen begerte, so wollen sie, unangesehen, das söllichs des clousters ynkomen halb mit
sondern unstatten geschehen mieß, ir ir gut, nemblich dritthalbhundert gülden, so sie in sollich
closter gebracht haben soll, wiewohl das ire freundt ir mit etwan langen zilen und Zeiten in das
clouster gereicht haben, zusambt ir clayder und hußrat, ir zugehörig mitfolgen lassen, und ir
bestimbte dritthalbhundert gülden uff nachbestimpte fristen zalen. Nemblich anderthalb
hundert gülden bar, und die übrige zalung über ein jar nechtskünfftig, und ir deßhalben
gnugsame billiche verschreibung und Versicherung uffrichten und geben. Doch das sie,
Benedicta, dagegen inen ain gebürend revers und verzig brief, darin sie sich des closters und
desselben inkomen, auch aller anspruch, so sie darzu, auch hochgedachten minen gnedigen
fürsten und hern, haben möchte, nottürfftiglich verzeich. Dergleichen ir auch ufferlegt und
zugegeben, sölliche Sachen und abfertigung zuvor an ir freund zubringen, und irs rats darin
zuphlegen. Daruff sie, Benedicta, widerumb fürgestanden, und nochmals begert und gebetten,
das man sie dermassen, wie jetzerlut sampt irs hinein gebrachten guts, der 250 gülden,
angezögten gestalt abfertigen, auch ir ir zugehörig cleider und hußrat, inmassen aber bestimbt,
mit folgen. Doch wölk die das alles zuvor an ihre freund gelangen lassen, und irs rats darin
phlegen, mit vernerem begeren ir herzu etlich zeit zug und tag zu bedencken zugeben.
Wölches alles ir von gedachten gesandten, auch bemelten priorin und conventfrouwen gietlich
zugelassen.

13 Deetjen (wie Anm. 1), S. 400.

14 Walter Bernhardt: Die Zentralbehörden des Herzogtums Württemberg und ihre Beamten (Veröffentlichungen
der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg B 70). 1973.
S.524f. Wie Deetjen richtig bemerkt, sind bei allen in dieser Edition genannten württembergischen
Beamten die Dienstreisen nach Mariaberg bei Bernhardt zu ergänzen.

15 Bernhardt (wie Anm. 14), S. 667 (Pelagius Theuritz, genannt Keller).

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