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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1993/0041
Reformation im Benediktinerinnenkloster zum Berg (Mariaberg)

convent Schwestern, welche verscheinen jars ausser unserm closter khomen, schuldig sein
Sölten. Dieweyl wir aber zur selbigen zeit gemelte Schwestern, wie uns auferlegt worden, mit
haußrath und anderm nach unserm vermögen außgesteurt haben, und uns diser schuld halben
gründtlich und gnugsam nit erinnern mögen, so langt an hochermelte e.f. gnaden unser
underthenig pith, so wir bewilligung brieff oder ander verschreibungen hierumben gegeben
oder der uffgericht hetten, des wir uns mit nichten zuerinnern wissen, e.f. gnaden wollen uns,
ausser hochadelicher fürstlicher angeborner miltigkait und gnaden derselbigen abschrifft und
copias gnädigklich zusteen lassen, auch dieses unser suppliciren in dhainen Ungnaden uff und
annemen, wollen wir uns aller gepeur und pillichait, wie wir zethond schuldig hierinen bewegt
halten und erzaigen, und umb e.f. gnaden auch danckhend, die der almechtig, öwig Gott in
langwiriger regierung gnädigklich zufristen und zuerhalten geruhe, in aller gepeur und
underthenigkait beschulden, gnädige antwurdt pithende.

Schreiben der Priorin Hilaria wegen der geforderten Gelder
an die württembergischen Visitationsräte28

Mariaberg, undatiert
Hauptstaatsarchiv Stuttgart B 477 Bü 4

Edlen, vesten, hochgelerten, fromen, ginstygen hern, uich sye unser gebett und alles guts.
Uff uwer schriben, etlich gelt, so ier von wegen dero abgetretten unser Schwestern erlegt sollen
haben, betreffen, geben wir uich gutter meinung zuvernemen, das wir uns sollicher summ
anfordern gantz befremden, dan wir uns das bewilgtt haben sollen, nit erinern konden, sunder
in kain wysen haben, muge also gehandlet sein, denn nach dem wir in unsr gotzhuss
verpflichten schwesteren wider ir profession und wider unser conscienz habend miessen
abfertigen lassen und ynen vil mer dan sy in das closter gebracht, wissend und unwissend
haben hinweg laussen nemmen, gestatten und geben miessen.

Der Katharina haben wir miessen geben hundert und XX hb., das sind II aymer wein,
danach XXXVII gulde an barem gelt und ein großen wagen vol mit unserm kosten und
schaden hinweg gefiert, und hat ring in das kloster bracht in XXIIII iaren.

Der Waldburgen Schmiden haben wir miessen geben LXXV gulde und 1 schoffel korn.

Der Margretten haben wir missen geben Vi schoffel korn und 1 schoffel habern und mit
unserm kosten und schaden hinweg gefiert, darneben ein verschreibung geben, an uns furter
kein anspruch mer zu haben noch nemmend von iertwegen, sollten dan wir erst ein solliche
sum, die wyr kains wegs bewilliget, sunder kain wissen haben, bezalen, wil uns so gar
beschwerlich und mit Gott ym hymel bezigt, unmüglich sin, dan sie gros hab und gutt uss dem
kloster gefiert haben und wir also ersehen, das wir mit grosser angst und mye uns kom zu
unser narung mugen enthalten, darumb an uwer gunst und liebe unser gar undertenig bett, sy
welle unser arme Schwestern bedencken und sollicher anforderung uns erlaussen in ansehung,
das wir dannocht ain ratt finden, sollicher unser verpflichtet schwesteren vermög ierer
profession ier(es) glubts zu erlaussen und mit gelt abzufertigen, dan auch sollichs wider unsern
willen, sunder getrungen nott halb beschehen ist, nit fug noch gewalt gehopte hetten, das welle
unser nit argen, sunder notturfftiger mainung verston und annemen, das umb ewern gunst und
liebe mit unserm armen gebett und gebierlichen diensten zeverdienen uns all zit ungespert
zehaben. Damit Gott dem herren befolchen.

28 Im Büschel sind Entwurf und Reinschrift dieses Schreibens enthalten; an beiden Schriftstücken ist der
rechte Rand eingerissen.

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