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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1993/0051
Die Bauchronik des Klosters Mariaberg

auch selbst gezeichnet hat. Allen dieser Gehau einfeltigen Entwurf besihe in nachfolgendem
Blatt. Dies konnte sie nur schreiben, wenn sie selbst die Autorin war, denn eine Mitschwester
, die eventuell den Plan gezeichnet hätte, wäre ja durch das einfeltig schwer beleidigt
worden.

Ende 1687 war der Klosterbau fertig bis zur Stiegen und Haimhlichkeit, gemeint ist das
Treppenhaus in der Mitte des Westflügels, wo sich das Hauptportal des Klosterbaus befindet
. Daran an schloß sich damals der neue Speicher, dessen Bausubstanz 1687 sicher besser
war als die der übrigen Klosterbauten. Ich war deshalb ursprünglich der Ansicht, daß der
Klosterbau erst 1722 mit dem Bau des Hofgebäudes fortgesetzt worden sei.

Günter Kolb zeigte jedoch anhand der Stukkaturen, daß das ganze Klostergebäude, also
auch der nördliche Teil des Westflügels, vor 1700 errichtet worden sein muß3. Das bedeutet
auch, daß nicht der Klosterbau, sondern nur die Bauchronik im Jahr 1687 abgeschlossen
wurde. Wann und von wem weitergebaut wurde, ist unbekannt. Es wurde bisher keinerlei
schriftliche Uberlieferung gefunden.

Das letzte Blatt der Bauchronik wurde herausgerissen und der letzte Satz der Chronistin
von anderer Hand fortgesetzt. Die Schreiberin der »zweiten Hand« war offensichtlich von
einfacherer Geistesart als die Chronistin von 1687. Sie wollte dieser jedoch nacheifern und
begann ihre »Chronik« auch mit einer Konventsliste. Nach Schilderung der Öggsteinlegung
für das Hofgebäude im Jahr 1722 ging der neuen Chronistin schon der Stoff aus.

Aus ihrem Text ist nicht ersichtlich, um welches Gebäude es sich handelte, mit dessen
Bau 1722 begonnen wurde. Zufällig hat sich jedoch die Jahresrechnung 1722/23 erhalten.
Aus der Jahresrechnung geht hervor, daß 1722 eine neue Klosterscheuer gebaut wurde4.

Frau Dr. Herrad Spilling von der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart danke
ich für ihr freundliches Entgegenkommen und ihre Hilfe, ebenso Herrn Dr. Theo Kiefner,
Calw, der sich freundlicherweise die Mühe gemacht hat, das ganze Manuskript durchzusehen
und mit dem Originaltext zu vergleichen. Dadurch war es möglich, einige Lücken zu schließen
und vieles zu verbessern.

INHALT DER HANDSCHRIFT

Der Band enthält 163 Blatt Papier, von Blatt 3 an paginiert, von Seite 1 bis S. 60 von der
Schreiberin, die Seiten 61 bis S. 322 von einer jüngeren Hand.

Vor S. 1 ein Blatt: Verzeichnus der Ehrwird. Closter Jungfrauen des löbl. Gottshaus Marienberg
...

S. 1 bis S. 60: Nachdem das Löbl. Closter Marienberg altershalber ...

Zwischen Seite 18 und 19 kolorierte Federzeichnung (Darstellung des alten Klosters).

S. 61 und 62 frei.

S.63 bis S.66: Beylaüffiger Überschlag ...

S.67: Abgang gespirt, noch weniger Schaden oder Unglücksfahl sich eraignet hat ... (von
anderer Hand).
S.68 frei.

S. 69-71 (dieselbe Hand wie S.67).
S. 72-142 frei.

3 Günter Kolb: Barockbauten im Gebiet der Abtei Zwiefalten. In: 900 Jahre Benediktinerabtei
Zwiefalten. 1989. S. 311 ff.

4 Die Maurer bekamen 270 Gulden, während den Zimmerleuten 286 Gulden bezahlt wurde. Die
Klosterscheuer stand an der Westseite des Klosterhofes. 1890 wurde sie teilweise abgebrochen und durch
das Knabenhaus (später Olga-Vera-Bau) ersetzt. Bei W. Wittmann - Karl Wacker: Aus sieben
Jahrhunderten. Mariaberg als Kloster und Anstalt. Mariaberg 1937. S. 58, ist ein altes Foto abgebildet, auf
dem die nördliche Hälfte der Scheuer noch zu sehen ist.

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