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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1993/0054
Herbert Burkarth

Vnder deßen bemühte man sich zue haus mit herzue bringung Nohtwendiger Materialien
den anfang zue machen. Worbey dahs an Göttlicher Forsichtigkheit vnd augenscheinlicher
Beyhilffe nit ermanglet, in deme gleich vnder der steyg zu anfang des sogenanden langen
Ackers gen Brunnen liegend, Sand genug zum ganzen Gebeü sich herfir gethan. Und noch
näher gegen dem Closter her, ahn dem ersten Rhein darahn die Lauchert anflüst, ein schene
mänge Tuffstein gefunden vorden: deren noch mehr hin und her an der Lauchert hinunder,
absinderliche ahn den auffgeworffnen Rhein hernach ausgegraben und künftig gewis noch
ferner zue finden sein, absinderlich auff der Closterfrauen Wiß so dermalen verlihen, lit
ienseits der Lauchert, näher bey Brunnen, hat ein hohen rein am Wasser, auch etliche Baumlin.
Wie dan auch vermuhtlich gewesen, gleich under der Staig im Dorffacker bey dem bildseülin.
So hatt auch das sogenande kleine Körblin etwas von Sand zahrt und Gelb, so in der noht nit
zu Ververffen. Dies zur Nachricht künfftiger Zeiten.

Betreffend nohtwendiges Bauholz von Eychen wurde solches in der Nachbarschafft
herumb stammenweis erbettlet, vie dan solches in nachfolgendem ahn seim ohrt, vas iedes ohrt
hierinn gewillfahret solle vermerkt werden.

Das nohtwendige Tänne Holz hatt überalen zu 2 vnderschidlichen mahlen, auff Underthe-
niges ansuchen hirher verehrt die durchleüchtigste Fürstin F F Maria Sidonia Fürstin von
Hohenzollern, gebohrne Margräffin von Baden, aus sonderbarer gnädiger Neigung so sie zue
diesem Gottshaus getragen. Vnd ist zue feilen verlaubt vorden, theils aus Hausemer Waldung9
, theils vnder Hächingen bey Homburg. Und dies zwar ist vmbs gelt von den
Weilheymer bis nächer Jungingen, von dannen aber sambt dem Hausemer, dorch freywillige
Nachbarliche Dienstfuhren mehsten theils bis hirher gefihrt vorden.

Das erste beding über vorhabendtem Gebeü mit obgedachtem M. Michael Thum ist
beschehen und abgehandlet vorden, zwischen ihme vnd hiesigem P. Priore zue Zwifalten
a(nno) 1682 den 21 Augusti in Gegenwahrt ihro Hochwirdigen D. H. Präiahten in dessen
Zimmer. Nemblich, daß er auff eingehendten Herbst Solle her zue schaffen 12 Maurer vnd
Handlanger, auff deren ieden täglich sollten gegeben werden 22 Kr. im überigen sollen sie sich
selbs verköstigen: Außer dem Ballir deme täglich neben 22 Kr. solle das essen Ligerstatt vnd
ein halb mas vein gereicht werden.

Und seind hierauff den 1 September obgesezten 1682 Jahrs alhir ankhomen Franz Beer
Ballier sambt 11 Maurer lauter Bregezer Wälder vnd haben mit abbrechung des sogenanten
alten gangs oder Neuen Refectory (.wahr ein liederliches baufälliges vnnuhzes gebeü von dem
alten Refectorio ahn, sich gegen mittag auff die garten Maur erstrekend.) und Grabung neuer
fundamenten der anfang gemacht.

Vnd ist zue merken, das vider alles Verhoffen die fundamenten in dem gegen Morgen
stehenden Neuen gebeü absinderlich von dem ausersten Eck ahn gegen Mitternacht hinauff
sehr tieff zue graben gewesen, nemblich bis auf 36 schuch und auff das solchs nit etwan, von
der schwere auffgesezter Maur mechte über den felsen hinausgetrückt werden, ist es sehr dick,
maistens von 7, an etlichen ohrten wol auch von 10 schuhen angesezt worden: doch sein die
felsen gegen mitternacht hinauff imer höcher gestigen vnd veniger fundamenten gebraucht.

Ehe aber vnd zufor das neue gebeü den Kopff höcher übersieh reke vnd das alte Clösterlin
sich gänzlich aus den äugen vnd Gedächtnus sich verlihre, will ich kürzlich zur errehtung
dessen angedenkens, sein Situation, große, gelegen und beschaffenheit ahn hiro sezen.

Beschaffenheit des alten Clösterleins

Solches bestünde in einem irregulär und von oriend vhnbeschloßnem quadro. Die Mitternacht
Seiten machte das Kürchlein, lang von 68, breit 22 schuch, hatte 2 Altär, in der mitten
ein, vnd den anderen zur linken Seiten in dem ek. Der frauen Chor vahr über 4 Schuch nit
erhöeht, nahm den meisten theil der Kürchn ein, also das herunden fir das Volck khaum blaz

9 Gemeint sind Hausen im Killertal und die Domäne Homburger Hof bei Grosselfingen.

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