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Die Bauchronik des Klosters Mariaberg

Bedingung, das er erst gemelte arbeit dis Jahr zeitlich mit 13 Maurer und Boßler zu end
bringen; fir ieden dern täglich 23 kr, fir sein person aber 30 kr und das essen solle haben.

Nach deme auch man hier genugsam erfahren, wie vhnweißlich von 3 Jahren gehandlet
worden, das man so leichtlich das erspriesliche concept von erbauung einer aignen ziegellhit-
ten auff ein seiten gelegt und von selber zeit ahn, etlich 100 fl. hetten khennen erspart verden.
Als hatt man solches wider herfor gesucht ist noch angehendem frieling ein ziegell hitten
sambt dem offen auffgericht vorden, so bey 1000 Stück rothen zeig faßet neben etlich malter
kalch32.

Ist auch gleich in negst oben anliegendem acker ein sehr gueter, bishero vnbewußter letten
erfunden vorden.

Den 5 Aprill ist erstbesagter Baumaister mit 12 maurern und bosslern angelangt.
Ist dißes Jahr gebaut vorden

1. die Tolen von den Heimblikeiten über den felsen hinab33. Ist vollends gevelb worden
der vndere f gang. Gevelbt die Behaltnus.

Das vorigen Herbst abgeworffne Rundell des kirchen chors vider auffgefihrt. Der vndere f
gang sambt dero zimmer vnd gemachen verbuzt, wie auch die stiegen vnd gueten theil mittlem
t gangs, item die kranken Stuben und capitulhaus.

Das halbe sichenhaus abgevorffen. Der hindere vnd vordere Gibel der kirchn sambt dem
Glokenthurm auffgemauret.

Den Ziegelloffen und seit in der hitten gemauret.

Die Kirchen mit dem oberen, unteren und Seiten gevelber ausgemacht und endlich vssen
und innen verbuzt.

In der Kirchen sein die capitäll vnd Gesimbst mit Gips verbuzet vorden, disser aber ist,
nach von Heichingen aus erhaltener erlaubnus, zu Rangendingen gegraben, dort abgeholt und
hir gebrent worden. Ein vagen vol zu graben, hatt ein halb Thaler gekost.

Das Kirchengevelb

Nemblich das obere ist theils mit Schlauden, theils mit aichenen Verbindungen, besserer
Versicherung halber, in das obere gebelk eingehengt vorden; darumben

NB.

Ist vol zu beobachten, das dem selben mit schweren lästen mues verschonet verden, auff
das es nit erschittret, bevegt oder verschottert und folglich das gewelb bevegt werde. Ist theils
mit gemeinen, theils mit spreyer stein, doch lauter ziegel stein gevelbt vorden.

Kürchen Thum

Hatt ein gering gemeür, nur von einfachen ziegellstein gebaut und dessen braite dick.

Ist bedekt vorden mit 270 guet starken blechen, von M. Nisi Klocker, Spengler zu
Hochberg. Der knopff ist brait 18 zoll, hoch 21 zoll. Das f ist hoch 6 schuch, dick 3 viertel
zoll, brait 4 zoll, ist vergult vorden mit bestem augpurger blettlin gold. Ist ehe es auffgesezt
vorden, benediciret worden, von hiesigem P. Priore. wie auch der Knopff von ihme versehen
vorden, mit vilen H. Reliquien und anderen geveihten Sachen, sambt beygelegtem Bergamen-
tenen zedell, worinen Jahrzahl, Namen dermahlen lebenden Closterfrauen vermerkt vorden,
ist alles eingeschloßen in einer sturzinen und verlöhteten bix.

32 Endlich, zu Beginn des vierten Baujahres, bekam die Chronistin ihre Ziegelhütte. Die Ziegelhütte
blieb eine ständige Einrichtung des Klosters, und noch 1826 bemühte sich das württembergische
Kameralamt Pfullingen (vergeblich) darum, die Ziegelhütte zu verkaufen.

33 Beer hatte das Problem der Kanalisation scheinbar elegant gelöst. Aber auf die Dauer war es völlig
unmöglich, die Abwässer so vieler Bewohner einfach über den Felsen herabzulassen. Zu einem späteren
Zeitpunkt wurden drei Abortgruben eingebaut, die man leeren mußte.

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