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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1993/0098
Hans Albrecht Oehler

10 Der Leidende.

Ausschnitt aus Abb.9. Foto: H.A.Oehler

Für den Betrachter ganz unerwartet, scheint sich hier die Szene des zu Eingang besprochenen
Haigerlocher Votiv-Bildes von 1780 zu wiederholen. Da sitzt ein Leidender in blaugrauem
Leibrock, wie aus dem Großbayerschen Kleiderschrank, sieht hilfeflehend zu Ägidius
auf und hat sein linkes Bein entblößt. Der Strumpf hängt herunter. Die Wade ist verletzt,
genau an der Stelle, an der Großbayer, wenn er denn der Bittsteller des Haigerlocher Votivs
ist, seine Schwäre hat.

Ägidius, einer der Vierzehn Nothelfer, hat allerlei Schutzbefohlene, von den stillenden
Müttern bis zu den Bettlern und Aussätzigen, und hilft überhaupt auch »in großer geistiger
Not und Verlassenheit«60. Für Schlangengift sind zunächst andere Heilige zuständig. Die
Nähe zum Haigerlocher Votiv legt den Gedanken nahe, daß der Baumeister an dieser
versteckten Stelle der Kirche und im Schlangenbiß verschlüsselt sein eigenes Anliegen vom
Maler vortragen ließ, möglicherweise als seine Stiftung, daß also der schlangen gifft hier auch
für sein Leiden steht. Und das wäre dann auch ein Indiz dafür, daß wir im Haigerlocher Votiv
wirklich ein Bildnis Großbayers besitzen.

60 Otto Wimmer: Handbuch der Namen und Heiligen. 1956. S. 94.
96


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