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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1993/0202
Neues Schrifttum

Wilhelm Schneider: Arbeiten zur alamannischen Frühgeschichte. Heft XVI: Die südwestdeut-
schen Ungarnwälle und ihre Erbauer. 1989. 504 S. mit Abb. Heft XVII: Arbeiten zur
Kirchengeschichte, Teil L 1990. 576 S. Heft XVIII: Arbeiten zur Kirchengeschichte, Teil II.
1991. 547S. mit Abb. HeftXIX: Inhaltsverzeichnis, Nachträge, Register, Erfahrungsbericht
zu Heft I-XVIII. 1991. 352 S. Erschienen jeweils in Tübingen.

Die Heftenreihe ist im Buchhandel und für Privatpersonen nicht erhältlich. Sie wird jedoch
»den einschlägigen Bibliotheken des In- und Auslandes unentgeltlich übersandt«. Mit Heft
XIX hat ein Unternehmen seinen Abschluß gefunden, mit dem sich der Autor (Jahrgang
1907), zuletzt Richter am Landgericht Tübingen, ein einzigartiges Denkmal gesetzt hat. Das
seit 1969 erarbeitete monumentale Werk beweist nicht nur, »daß auch ein Senior etwas zu
leisten vermag und welches Glück ein ausgefüllter dritter Lebensabschnitt bringen kann«
(XIX, S. 344), - es zeigt vor allem, daß die Wissenschaft schlecht beraten ist, tut sie die mit
Ernst und Energie betriebenen Versuche von historischen Amateuren und »Laienforschern«
leichthin und ohne nähere Prüfung ab. Ich bin mit vielem nicht einverstanden, was in diesen
Bänden dargelegt wird, doch wäre es ungerecht, »methodische Kritik« allein an den Autor zu
richten: Sowohl in der von ihm so geschätzten (häufig wohl auch überschätzten) älteren
Forschung als auch in »seriösen« modernen Publikationen wird so mancher methodische
Schabernack veranstaltet (vgl. z.B. Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte 24/25 (1988/
89) S. 241-243). Wenn Schneider mit dem »unverstellten Blick des Außenseiters« (XIX,
Vorwort) schwierige Probleme aufgreift, so wirkt das oft genug befreiend.

Eine ausführliche Vorstellung der in den ersten fünfzehn Heften enthaltenen Arbeiten
(und auch der hier anzuzeigenden knapp 2000 Druckseiten) kann schon aus Raumgründen in
dieser Besprechung nicht erfolgen: das Inhaltsverzeichnis aller Hefte in HeftXIX reicht von
Seite 1 bis 17! Ich versuche im folgenden, durch von mir formulierte Stichwörter über die
Bandtitel hinaus einen Einblick in das überaus breit angelegte und entfaltete Panorama der
Fragestellungen und behandelten historischen Probleme zu geben. Der reiche Inhalt der
Bände kann dadurch nicht annähernd skizziert werden. Als »Findmittel« sind immer auch die
ausführlichen Nachträge in HeftXIX (S. 19-322) und das - leider allzu knapp geratene -
Register (S. 323-334) heranzuziehen. Die Fülle des orts- oder regionalgeschichtlich relevanten
Stoffes erschließt sich erst, wenn man Arbeit für Arbeit durcharbeitet. Und: Es gibt wohl
kaum eine landesgeschichtliche Fragestellung des frühen oder hohen Mittelalters, zu der
Schneiders Arbeiten - mit der nötigen Kritik benutzt - nicht mit Gewinn herangezogen
werden können.

I. Namenkundliche Arbeiten. 1975 (Ortsnamen auf -ingen; Sippennamen); II. Arbeiten
zum alamannischen Stammesrecht. 1975 (Lex Alam. Tit. 81 - Sippensiedlung; Pactus Alam.
Tit. 17,3 - Heersippen; Entstehung der Lex im Kloster Reichenau); III/IV. Arbeiten zur
allgemeinen Geschichte. 1976 (Germanische Herkunftssagen, u.a. der Nordschwaben; skandinavische
Herkunft der Sweben; Ostgoten auf der Alb; Alamannen und Franken in der
Merowingerzeit; Herzogtum und Königtum; Zweifel am »Blutbad von Cannstatt«; Beata-
Sippe; Weifengenealogie); V/VI. Arbeiten zur Verfassungs-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte
. 1977 (Oppressiones pauperum; Königsgut; Grafschaftsverfassung; Königsfreientheorie
; Hundertschaften); VII/VIII. Arbeiten zur Siedlungsgeschichte. Alamannische Sippennamen
als heutige Geschlechtsnamen. 1979 (Alter der Dorfsiedlung; Ortsnamen auf
-ingen/-hofen/-inghofen); IX. Wider die These von der »Adelsherrschaft«. 1980 (auch zum
ideologischen Hintergrund in der NS-Zeit); X.Beiträge zur Archäologie, Teil 1.1982 (Sozialgeschichtliche
und ethnische Auswertung der Reihengräberfelder; Problematik der »Adelsgräber
«; Goldblattkreuze; fränkische Straßenstationen; Franken, Thüringer und Alanen in
Südwestdeutschland); Teil2.1984 (Fortbestehen der galloromanischen Bevölkerung; Eisenverhüttung
durch Galloromanen; Galloromanen auf dem Runden Berg bei Urach; Leten;
anthropologiche Auswertung der Gräberfelder; Fortleben galloromanischen Kults in Volks-

200


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