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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1993/0218
Neues Schrifttum

ehern. Illustriert ist das Buch durchweg mit Abbildungen, von denen viele keinen unmittelbaren
Bezug zum Hohentwiel haben, sondern allgemein die gerade behandelte Zeit veranschaulichen
oder erwähnte Personen zeigen. Daran und an der Tatsache, daß man zahlreiche dieser
Abbildungen schon aus anderen Publikationen kennt, mag die Fachwelt Anstoß nehmen, das
breitere Publikum aber, an das sich die Veröffentlichung ja richtet, wird die Auflockerung
sicherlich begrüßen. Apropos Fachwelt: alle Ansprüche der wissenschaftlichen Zitierweise
werden durch das nachgestellte Quellen- und Literaturverzeichnis voll und ganz befriedigt
(was allerdings leider fehlt, ist ein Personen-, Orts- und Sachregister).

Insgesamt ist Bumiller ein Buch gelungen, dessen Lektüre schlichtweg Spaß macht.
Entstanden ist es im Rahmen eines Auftrags, den der Verfasser vom Land Baden-Württemberg
angenommen hat (genauer: vom Staatlichen Liegenschaftsamt Konstanz, das für die
Verwaltung der Festungsruine zuständig ist). Der Auftrag besteht darin, eine Konzeption für
ein Informationszentrum auf dem Hohentwiel zu erarbeiten, das den Besuchern Geschichte
und Natur des Berges näherbringen soll. Bumiller schließt mit einigen Anmerkungen zu
diesen Planungen und berichtet dabei auch über eine 1988 gegründete Interessengemeinschaft,
die den Hohentwiel werbewirksam vermarkten wollte (S. 191-193). Wer wissen will, wie der
Berg auch heute noch von der Politik (wenn auch nicht mehr so sehr von der »großen«)
einerseits und unserem (Freizeit-)Alltag andererseits betroffen ist, der lese dieses hochinteressante
letzte Kapitel mit der Uberschrift »Natur und Kultur im Konflikt«.

Ludwigsburg Robert Kretzschmar

Karl Rudolf Eder (Hg.): Mariaberg. Beiträge zur Geschichte eines ehemaligen Frauenklosters.
Sigmaringendorf: regio Verlag Glock und Lutz. 1991. 192 S., 73 Abb., davon 32 farbig.

Die Geschichte des ehemaligen Benediktinerinnenklosters Mariaberg ist im Unterschied zu
vielen anderen Klöstern und Klausen in Hohenzollern und in angrenzenden Gebieten von der
Forschung bisher vernachlässigt worden. Diese Lücke konnte mit vorliegender Publikation
nunmehr weitgehend geschlossen werden. Sie enthält insgesamt sieben Beiträge zur äußeren
und inneren Geschichte des Frauenklosters sowie zur Bau- und Kunstgeschichte und über die
1990 abgeschlossene Gesamtrenovation des Klosterkomplexes oberhalb der Lauchen bei
Gammertingen. - Die wesentlichsten Beiträge zur Aufarbeitung der Geschichte des kleinen,
aber keineswegs unbedeutenden Frauenklosters hat Herbert Burkarth beigesteuert, der sich
bereits mit seinem 1983 erschienenen Werk zur Geschichte der Herrschaft Gammertingen-
Hettingen der Freiherren von Speth als vorzüglicher Kenner dieser Materie ausgewiesen hat.

In seinem ersten Beitrag mit dem Titel »Geschichte des Klosters Mariaberg« (S. 9-67)
spannt Burkarth den Bogen von den Anfängen des Gotteshauses bis zu seiner Säkularisation
durch Württemberg 1802 und zur Gründung der Heim- und Pflegeanstalt 1847, aus der die
heutigen Mariaberger Heime hervorgegangen sind. Einen Schwerpunkt der Studie bildet die
Gründungsgeschichte des Klosters. Ausgehend von den Forschungen von Johann Adam
Kraus vermutet der Autor, daß Mariaberg entgegen der Gründungslegende zu Beginn des
13. Jahrhunderts nicht von den Grafen von Montfort, sondern von den Grafen von Berg (Sitz
bei Ehingen/Donau) gestiftet wurde. Weitere Schwerpunkte des Beitrags bilden die wirtschaftliche
Entwicklung des Klosters, die Religiosität der Konventualen, die Auseinandersetzungen
der Klosterfrauen mit ihren Schutzvögten, den Herren von Bubenhofen und dann den
Herren von Speth, die Versuche Württembergs zwischen 1535 und 1547, Mariaberg zu
reformieren (vgl. hierzu den Aufsatz von Eberhard Fritz in dieser Zeitschrift), und der Bau der
Klosteranlage nach dem Dreißigjährigen Krieg. In einem weiteren Beitrag (S. 133-164) bietet
Burkarth eine ins Hochdeutsche übertragene Abschrift der Bauchronik des Klosters Maria-

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