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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1993/0220
Neues Schrifttum

Strüb, wirkten bekanntlich in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts vornehmlich in der
näheren Umgebung Sigmaringens; Hans und Jakob schufen etwa 1505 den Altar des Augustinerinnenstifts
Inzigkofen.

Die Geschichte der Grafen von Veringen und ihrer Grafschaft im Mittelalter behandelt
Rolf Götz. Er hebt die Bedeutung dieses gräflichen Geschlechts - im 12. Jahrhundert Parteigänger
der Weifen - hervor und geht auf die Besitzabtretung an Habsburg 1291 sowie auf die
wechselvolle Geschichte der Grafschaft in der Folgezeit ein, als sie von den Habsburgern als
Pfand bzw. Lehen ausgegeben wurde. Künftigen Forschungen bleibt es überlassen, genaueres
über die Herkunft der Grafen von Veringen herauszufinden.

Den derzeitigen baulichen Zustand der Burgruine Veringen beschreibt Wilfried Pfefferkorn
im fünften Teil des Werks. Ausführlich hält er die Befunde bei den einzelnen Mauerresten
fest, wagt sich dann mit der gebotenen Vorsicht an die Rekonstruktion des ursprünglichen
Aussehens der Burgteile, um schließlich noch auf die Frage nach der Datierung des
Bauwerks einzugehen, ohne jedoch zu einer Antwort zu gelangen. Christoph Bizer stellt
abschließend die Bodenfunde vor, die im Laufe der Zeit im Burgareal getätigt wurden.
Keramikfunde reichen bis in vorgeschichtliche Zeit zurück. Besonders ist dann naturgemäß
der Zeitraum, in welchem die Burg bewohnt war, mit Funden belegt. Doch auch die
Bodenfunde geben keinen genaueren Aufschluß darüber, auf wann die Entstehung der Burg
zu datieren ist.

Mit dem vorliegenden Sammelband liegt ein gelungenes Werk vor, das zahlreiche Aspekte
der Geschichte von Stadt und Grafschaft Veringen und darüber hinaus der Städte im
Landkreis Sigmaringen berücksichtigt. Allerdings wäre manchmal noch eine stärkere
Beschränkung auf den eigentlichen thematischen Schwerpunkt Veringen zu empfehlen gewesen
, der dafür eine tiefergehende Untersuchung erfahren hätte. Allerdings wird auf diese
Weise hoffentlich wiederum die Neugierde der Forschung geweckt und ihr die Anregung
gegeben, die ungeborgenen Schätze, die die Geschichte Veringens zweifellos noch bereithält,
zu heben.

Balingen Andreas Zekorn

Edwin Ernst Weber: Städtische Herrschaft und bäuerliche Untertanen in Alltag und Konflikt:
Die Reichsstadt Rottweil und ihre Landschaft vom 30jährigen Krieg bis zur Mediatisie-
rung. 2 Bde. 1992. 826 S. (Veröffentlichungen des Stadtarchivs Rottweil Bd. 14).

Die Freiburger Dissertation Webers bildet einen wichtigen Beitrag zur vergleichenden
Betrachtung reichsstädtischer Territorien und insbesondere zum Forschungskomplex »Bäuerliche
Gesellschaft/bäuerlicher Widerstand«. Die Arbeit bestätigt in vielen Punkten die von
Blickle, Oestreich, Press, Schulze u.a. vorgetragenen Erkenntnisse, kann aber in einzelnen
Aspekten bestehende Einsichten spezifizieren und relativieren. Die im Vergleich mit anderen
Herrschaften hervorragende Quellenlage erlaubt Weber eine minutiöse Darstellung des Verhältnisses
von Reichsstadt und Landschaft in Alltag und Widerstand mit einem hohen Grad an
Konkretion und Anschaulichkeit.

Die Konflikte, die das Territorium der Reichsstadt zwischen 1684 und 1783 erschütterten,
basierten auf zwei Voraussetzungen: einmal auf der Verfassung des Territoriums, die dem
Land gegenüber der Stadt die wirtschaftliche Überlast und den einseitigen Wirtschaftszwang
zumutete, und zum anderen auf der innerdörflichen demographischen, sozialen und wirtschaftlichen
Entwicklung. Mit dem Wiederanwachsen der Bevölkerung einige Jahrzehnte nach
dem Dreißigjährigen Krieg differenzierte sich die Gesellschaft in den betrachteten 27 Ortschaften
in der Weise aus, daß bis zu zwei Drittel der Einwohner zu den verarmten

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