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MAREN KUHN-REHFUS f

Geschichte und Aufgaben des Staatsarchivs Sigmaringen

Das Staatsarchiv Sigmaringen hat seine Wurzeln in den beiden Haus- und Landesarchiven,
die vor 1850 in den souveränen Fürstentümern Hohenzollern-Hechingen und Hohenzollern-
Sigmaringen bestanden1. Es waren Auswahlarchive, in denen sich hauptsächlich Haus- und
Familiendokumente sowie die wichtigsten Verträge, Urkunden und Akten befanden, die für
die Aufgabenerledigung der Regierung und Verwaltung der beiden Länder erforderlich waren.
Das übrige Schriftgut, das im Geschäftsablauf der Behörden entstanden war, verblieb in den
Registraturen der Ämter und Regierungsstellen.

Das Hechinger Archiv war das alte Stammarchiv des Hauses Hohenzollern und hatte das
Archiv des säkularisierten Klosters Stetten sowie weiterer an Hohenzollern-Hechingen gefallenen
Klöster übernommen. Ordnungsarbeiten begannen im Jahr 1840. Vom Regierungslokal
wurden archivreife Unterlagen abgegeben und Steuer- und Archivkommissär Friedrich Gutermann
entwarf einen Ordnungsplan für zwei geplante Archive: ein Geheimes Haus- und
Hofarchiv und ein Staatsarchiv. Regelmäßige Abgaben von den Behörden an das Archiv
wurden aber nicht durchgeführt, so daß vor 1849 keine strenge Trennung zwischen Registratur
und Archiv erfolgt war. Neben dem Archiv bestanden 1850 mindestens elf Registraturen
fürstlicher Behörden.

In Sigmaringen lag das Haus- und Landesarchiv bis 1835 im Schloßturm, wurde anschließend
in das sogenannte Schloßtorarchiv verlegt und 1847 in die Räume der ehemaligen
Regierungsregistratur im Kavalierbau beim Schloß. Als Auslesearchiv enthielt es die Dokumente
der 1535 begründeten Sigmaringer Linie des Hauses Hohenzollern, Reichs- und
Kreistagsakten, Rentei- und Kastenvogteirechnungen samt Beilagen und das Hornsteiner
Archiv. Die wenig umfangreichen Archivbestände erhielten nur geringen Neuzuwachs, denn
in der Regel wurden lediglich Haus- und Familienakten und die wichtigsten Staatsverträge
abgegeben. Auch die Archive der 1803-1806 säkularisierten und mediatisierten Klöster und

1 Zur Geschichte des Staatsarchivs Sigmaringen und des Fürstlich Hohenzollernschen Haus- und
Domänenarchivs Sigmaringen vgl.: Franz Herberhold: Die Bildung der Sigmaringer Archive. Ein
Beitrag zur Archivkunde des 19.Jahrhunderts. In: Archivalische Zeitschrift50/51 (1955) S. 71-90. -
Hunden Jahre Staatsarchiv und Fürstliches Archiv Sigmaringen. Herbert Natale: Die Entstehung der
beiden Archive. Eugen Stemmler: Das Staatsarchiv Sigmaringen. Rudolf Seigel: Das Fürstlich
Hohenzollernsche Haus- und Domänenarchiv. In: Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte 1 (1965)
S. 241-253. - Eugen Stemmler: Das Staatsarchiv Sigmaringen seit 1945. Neue Probleme eines alten
Archivs. In: Der Archivar 14 (1961) Sp. 349-356. - Walter Bernhardt: Das Fürstlich Hohenzollernsche
Archiv in Sigmaringen von 1803 bis zur Gegenwart. In: Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte 9
(1973) S. 9-78, - Wilfried Schöntag: Das Werden eines Staatsarchivs. Grundzüge der Geschichte des
Staatsarchivs Sigmaringen. In: Quellen unserer Geschichte. Historische Schätze im Staatsarchiv Sigmaringen
. Ausstellungsverzeichnis zur Ausstellung im Staatsarchiv Sigmaringen vom 18. Oktober bis 28.
November 1980. Sigmaringen 1980. S. 5-12. Ders.: Vom Schatzarchiv zum Staatsarchiv. Das Werden des
Staatsarchivs Sigmaringen. In: Beiträge zur Landeskunde. Regelmäßige Beilage zum Staatsanzeiger für
Baden-Württemberg. 1981 Nr. 2 S. 1-8. - Das staatliche Archivwesen in Baden-Württemberg. Aufgaben,
Organisation, Archive. Hg. von der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg. 1981. S. 26-27, 60-64.

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