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St. Fidelis
Hans Royen, dem Andern Erben, haben Ire gfnaden] 123
[gülden] 31 kfreuzer] nachgelassen, Rest noch
200 [gülden]
vff Jacobi [= 25.7.] [15]94 d[as] halb vnd den Rest vff Jacobi
A[nn]o [etcetera] [15]95 zu bezalen
Daniel Kocher, der dritte Erb von Freyburg, soll nach
Abgang des hieuor bezalten 6d[en] Abzugs seines Erbs
220 g[ulden] 35 k[reuzer] 7 h[eller)
vff Jacobi A[nn]o [etcetera] [15]94 zu bezalen
Ire g[naden] haben dise Büß Bartlin Ellsässer, der allhieig Falckhner soll an bemeltem
vff vernern bescheidt straaffgelt 264 [gülden] 44 kfreuzer] 5 hfeller]
einzestellen befohlen Den 3 Minderjarigen kinder Carlin, Marx vnd Jergfen] den
Royen haben Ire gfnaden] An den In gedachte straaff schuldige
794 [gülden] 4 kfreuzer] 1 hfeller] 300 [gülden] nachgelassen
, Rest noch 494 [gülden] 4 kfreuzer] 1 hfeller]
halb vff Jacobi A[nn]o [etcetera] [15]94 vnd den Andern
halbfen] theil vff Jacobi Afnn]o [etcetera] [15]95 zu beza-
Ifen].
In dem in Konstanz durchgeführten Informationsprozeß, der der Seligsprechung des
Fidelis vorausging, bezeugt Johann Wilhelm von Stotzingen, daß Fidelis sieben Jahre
lang sein Hofmeister war (Erzbischöfliches Archiv Freiburg Al/310 fol.26-27)
Ich Johan Wilhalm von Stotzingen Zue Hewdorff vnnd Tischingen [etcetera] Vhrkhunde Zue
steur der Wahrheit hiemit öffentlich,
1. d[aß] weylundt herr P[ater] Fidelis Cappuciner seligen Siben Jahr lanng mein hoffmeisster
gewesen seye;
2. Fürs ander, d[aß] Er Im Jahr alle Monat gebeichtet vnnd communiciert vnnd mich selbs
auch dahin gehaltten, Inmaßen Er dann Insonderheit die beicht vnnd communion vff die
Fesst vnnser lieben Frawen vnnd Sfancti] Francisci gerichtet;
3. Inn gleichem, dfaß] Er drey Jahr lang mit mir Inn Franckhreich gewesen, dahero auch alß
ein daselbst geborne person franzesisch geredt;
4. Vnnd dann, dfaß] er Zway Jahr mit Mir Inn Italia gewesen vnnd deßwegen guet Italienisch
geredt;
5. Wie nit weniger, dfaß] Er Morgen vnnd abendts vor vnnd nach dem eßen sein gebett
fleißig verrichtet vnnd mich ebenmeßig darzue angehakten;
6. Daß Er durch die ganz Fassten alle nacht Flagellationem gemacht;
7. Das Er die gannz Fassten hindurch auch alle Fassttäg durch das ganze Jahr Zue nachts
nichts geßen alß allein ein bißlin brotts, einen äpffel vnnd ein gläßlin mit wein außge-
trunckhen;
8. Weitters das Er durch die Fassten ahn seinem bloßen leib ein rawe gürttel von haar
getragen;
9. Das Er den ganzen tag alß von Morgens von Vier vhrn biß Zue nachts vmb nein vhrn die
stunden ordenlich außgethailt vnd also nie khein müeßigang bey Ihme gespürt worden;
10. hau mich auch Jederzeit angewisen, den Armen guotts Zue thuen vnnd Sye Inn der nott nit
Zue laßen;
11. Ahn den Jhenigen Ortten, wo Er hinkhomben, alß In Italia vnnd Franckhreich, hat Er sich
Jederzeit beflißen, vnser lieben frawen bruoderschafft Zue visitiern, sich auch Inn diesel-
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