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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1996/0054
St. Fidelis

sich selber Heraklytus und Demokritus * zu sein, oder, damit ich mit dem heiligen Paulus
rede: Fröhlich in Hoffnung, Gedultig In Trüebsal. Diß schickhe E[uer] Gfnaden] Ich Zuem
gueten Jahr, weil Ich weg[en] ehrnsten geschefften selbst nicht erscheinen mag. Sobald ich aber
so viel Zeit und Tunlichkeit mir abstehlen kann, werde ich erscheinen. Inzwischen mögen Sie
gesund bleiben und mit den heiligen Engeln jenen freudigen Himmelsgesang singen: Ehre sei
Gott in den Höhen und Friede den Menschen auf Erden, die eines guten Willens sind. Wer
einen fortwährenden Frieden bewahren will, sorge dafür, daß er immer den guten Willen
bewahre und eine innere Heiterkeit gemäß jenem Ausspruch des Seneca: Willst niemals traurig
sein, so lebe gut. Dies in Eile. Gott und die seligste Jungfrau und Gottesmutter sei immer mit
uns.

5. Januar 1622.

Euer Hochwürden und Gnaden geringer Diener in Christo,
Frater Fidelis,

unwürdigster Capuciner und in Bälde eine Speise der Würmer.

Brief des Fidelis an Frau Reinold geborene Pappus zu Feldkirch, 30. Januar 1622
(zitiert nach: J.A.Zimmermann: Der heilige Fidelis von Sigmaringen, Innsbruck
1863, S.171)

Edle vil ehrend dugentsame Fraw als mueter, neben meinem arme gebet sol ich der Frawe in
antwort Zue wissen thuen, das mir gester abend als ich eben auf Bretigow in tieffen schnee
alhero wattend ankhomme, ewer schreiben ist eingehendigt worden vnd ewer betrüebnus mit
Bedauren vernommen, vnd daneben gedacht, das der Liebe gott seine beste Freund hie Zeitlich
nicht Unbetrüebnuß lassen, aber beinebend auch solches ihme lasse Zue seelen heyl gedeihen,
ja sie auch endtlichen hie widerumb trösten pflege, darum Wolle die Frawen getrost sein, sich
vnd alles das ihrige dem L[ieben] gott, von dem sie es empfangen, Widerumb heimsetzen, so
wird er als ein recht sorgfältiger vatter alles wol, recht vnd tröstlich Zue endt füheren nach
seinem göttlichen Willen, dem wir vns deglich vnderwerffend sprechende Dein Will geschehe,
wie im himmel also auf Erden; sodann hatt die Fraw hienebend das begerte fürschreiben an
den Herrn Dumdechant nach augspurg. Der L[iebe] Gott gebe sein heyl vnd segen darzu,
damit die Efraw möge getrost werden, hiemit vns allenthalben göttlicher obacht treulich
empfehlende mit Demütig pitt, sie wolle in meinem namen ihre L[ieben] Junkher vnd die Kind
wie dan auch den H[errn] Kröll sampt seiner hausfraw vnd F[rau] Berbele ganz freundtlich
grießen verhoffende, in halb ach oder 10 tag (da nicht anders mir an die Hand stossen würdt)
Selbsten Wider bey euch Zue sein, geliebt es Gott [etcetera].

Datum in eyll Zue Zizers den 30.Januarii an[no] 1622.

Der Frawen in Christo
dienstwillig
P[ater] Fidelis Capucinus indignus,
Bald ein Speyß der würmer.

* Einer dieser Philosophen soll ständig geweint, der andere immer gelacht haben
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