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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1996/0055
St. Fidelis

Brief des Fidelis an Bischof Johann V. von Chur, 2. April 1622 (Kapuzinerkloster
Feldkirch; zitiert nach: Ferdinand della Scala: Der heilige Fidelis von Sigmaringen,
Mainz 1896, Anhang S. 16f.)

Pax Christi!

Hochwürdigster Fürst, gnädigster Herr Bischoff!

Ew[er] Hochfürstlichen Bischöfflichen Gnaden seye mein Armes Gebett vnd Geringfiegige
Vnderthönige Dienst Beuorab Vnd hirmit In Andtwort gn[ädig] Zue Vernehmen, Wie das Ich
Zwar mit Herr Christian Krafft nach gegebenem Befelch mundtlich geredt Vnd E[uer]
Hochf[ürstlichen] Gfnaden] Wülle Ime der Länge nach entdeckht, Auch von sonderbare
Gnaden Vngezweiflete Hoffnung gemacht, Aber Ine Zue endtlicher Einbewilligung nicht
Vermögen, sonder allein dise Beantwortung von Ime empfangen, Er wolle Zwar es nicht gar
Abgeschlagen haben, Aber sich iedoch gegen E[uer] Hfochfürstlichen] G[naden] ganz Vnder-
thönig Versehen, sye werden Ine Aus Gnad bey einem Iez inhabenden beneficio seyn Vnd
Verpleiben laßen. Deßentwegen Er dan mich auch Zue einem Fürsprecht ersuochet. Welches
Ich Zwar Ime nicht Verwaigert, aber beynebendt gar keine oder doch kleine Hoffnung
gegeben mit fürwendtung deß Außtruckhentlichen reservats seynes erlangten dimissorii, Item
der Iez außerist obligenden Notdurfft, Also das Er werde meines Erachtens Auß der Nott
müeßen ein thugendt machen, Wöll Er änderst nicht, das dise Iezige Anerbotene vnd
beschehene Beruefung Ime Zue einer censur oder Suspension Außschlage. Dar Zue das Auch
Iro Hochf[ürstlichen] Gfnaden] Herr Bischoff Zue Constanz werde ohne Zweifels alle
Fürschub geben. Habe aber über dise Vnd dergleichen mehr bewögliche Argumenten Ine Zue
weiterem Versprechen dann erstoben Angedeuteten nicht bringen können. Würdt Also
meiner einfalt nach (Jedoch E[uer] Hochf[ürstlichen] Gfnaden] nichts Vorgeschriben) die
Notturft seyn, daß Er durch ein förmiger, mit einverleibter Vrsach recht Außgefertigter
Citation nacher Chur ad personaliter comparendum [= um persönlich zu erscheinen] nochmahlen
citiert vnd seynes endtlichen endtschluß gepürender maß befragt vnd Angehört
Werde.

Brettengäw betreffendt bin Ich Auch alle Zeit Vnnd noch diser gänzlichen meinung, das
es mit Hülf Angedeutes General-Straf-mandat müeße Zuem predig hören Vnnd Also
Zue Erhoffter Conversion Angestrengt Werden. Darumb dan (weil solches mandat noch
nicht wider Alles mein Hoffen dem Castellan Auff Castels ist von Illustro Colonello Vber-
schickht worden) were gar guet, das E[uer] Hochf[ürstlichen] G[naden] Vnverzogentlich
solches Dahin gnädigst procurierte, damit Ich, da ich nach Zwey oder drey Tag (geliebt es
Gott) dahin Zue Veraisen endtlich bedacht, desto krefftig Vnd Ahnsehnlich In Anbefohlenen
hayligen Werckh möchte den Anfang machen. Es Wolle E[uer] Hochf[ürstlichen]
G[naden] nicht in Vergeß stellen, Vnseren Vilehrwürdigfen] pat[rem] provincialem durch
ein Schreiben per vfenerabilem] p[atrem] Alexium nacher Chur erbetten wegen etwel-
cher ehendster Vrsach, so E[uer] Hochffürstlichen] Gfnaden] von mir möchten vernomen
haben.

Sodan hab ich biß dato mit Verlangen gewartet Auff das Zuegesagte mandatum de
instituendis supplicationibus seu communibus precibus [= Mandat über die Einführung
von Gesuchen oder allgemeinen Bitten] wegen der iez storckh obligenden trengsäll Vnd
Kriegsempörung. Weil aber solches nicht erfolgt Vnnd die Empörung je leng je mehr sich
geföhrlich erzaigen Wolle, hab Ich nicht sollen Auß Christenlichen Eyfer Gezwungen Vn-
derlaßen, Vmb daßelbige nochmahlen ganz Vnderthönig per salutem patriae et totius popu-
li [= um das Heil des Vaterlandes und des ganzen Volkes willen] Zue supplicieren
Vnnd Vmb ehendiste Außfertigung von Herz Vnnd Vnderthönigst Anzuemanen. Vnnd beynebendt
Vns Allerseyz Göttlicher protection demietigst recommendiren, Iro Hochffürstlichen
] Gfnaden] von Gott ein lange fridtbständige, glückhseligste regierung Von Herz An

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