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St. Fidelis

ZWEITES WUNDER

23. Eine andere Frau, Katharina Bertsch von Fellengatter aus der Pfarrei Frastanz in der
Nähe von Feldkirch, wurde schon zweieinhalb Jahre von einem sehr schweren Leiden gequält.
Damals war dieses noch sehr viel schlimmer geworden, und die Heilmittel für den Körper,
obwohl sehr häufig eingenommen, nützten nichts, der Gesundheitszustand aber verschlechterte
sich immer mehr, so daß sie ständig von jemandem bewacht werden mußte, weil sie sich
selbst Gewalt antun wollte; weder kümmerte sie sich noch um ihre Kinder, noch viel weniger
besorgte sie weiter ihren Haushalt; sie hatte die Wahnvorstellung, alles sei Feuer, und durchlitt
so große Ängste, daß sie während sieben Monaten des Schlafes beraubt blieb. Sie legte sich
eilig eine Gürtelpartikel des Paters Fidelis seligen Angedenkens um den Hals; es begann ihr
besser zu gehen, und sie konnte in der folgenden Nacht sofort einschlafen, und zwar so
angenehm und tief, daß sie ihren Gatten, der von der Nachtwache zurückkehrte, nicht hörte;
noch am gleichen Nachmittag fuhr sie fort, sich wieder mit mütterlicher Liebe ihren Kindern
zu widmen und den Haushalt wie vorher zu besorgen.

DRITTES WUNDER

24. Im Militärlager von Feldkirch litt die Frau eines Soldaten schon drei Tage lang
gefährlich an Gebunsnöten. Ihre Schmerzen waren weder natürlich noch von der Art, wie sie
einer Geburt förderlich sind. Die beistehenden Frauen überlegten die verschiedenen Mittel,
mit denen man einer bedrängten Wöchnerin helfen könnte. Schließlich kam ihnen in den Sinn,
von den Kapuzinern Hilfe zu erbitten. Die Brüder schickten der Leidenden darauf den
Reisegürtel des Paters Fidelis. Sie küßte diesen in frommer Hingebung, gürtete sich damit und
schlief dann sofort ein. Nach einer Viertelstunde wachte sie wieder auf und spürte, wie die
vorherigen Schmerzen gewichen waren und natürliche Wehen eingesetzt hatten. Leicht und
ohne Gefahr gebar sie zu ihrem großen Trost und zu ihrer Freude nach einer weiteren
Viertelstunde unter allgemeiner Bewunderung ein prächtiges Kindlein.

VIERTES WUNDER

25. Am 16. Januar 1623 begann das halbjährige Töchterchen des Georg Geßler von
Meßkirch, des Schulleiters in Frauenfeld, und seiner Frau Ursula Hofflin sehr schwer zu
erkranken, und zwar so, daß sich ihm die kleine Brust stark aufblähte, daß es vier Tage nicht
mehr schlief und nur noch ganz wenig Nahrung zu sich nahm. Das Mädchen wollte nicht
mehr außerhalb der Wiege sein und ließ sich von seiner Mutter nicht mehr berühren, so daß
keine weitere Lebenshoffnung übrigblieb, dies um so weniger, da man nicht erkennen konnte,
was in ihm versteckt blieb. Als aber seine treuen Eltern von einem Pater Kapuziner zwei kleine
Partikel des Schweißtuches von Pater Fidelis erhalten hatten und sie um den Hals des
Kleinkindes banden, fiel dieses in der gleichen Stunde wieder in einen natürlichen Schlaf, am
folgenden Tag wurde es durch Erbrechen und Stuhlgang kräftig entleert und war am dritten
Tag wieder ganz gesund und bei voller Kraft.

26. Es gibt noch viele weitere Wunder. Hier sollten aber nur die wichtigeren und
herausragenderen vermerkt werden. Besonders bei den Besessenen wurde der Teufel gezwungen
, sich zu offenbaren, wenn eine kleine Partikel seines Ordensgewandes in ihre Nähe
gebracht wurde.

27. Daher sei Gott gelobt, gepriesen und geehrt in allen seinen Heiligen, er, der sämtliche
Heilige geschaffen hat, der ihnen die Gnadengaben geschenkt und Ruhm verliehen hat, der die
Verdienste jedes einzelnen kennt, der sie mit seinem liebevollen Segen gefördert, der seine
Auserwählten vor aller Zeit gekannt, der sie aus der Welt erwählt und auch unsern Pater
Fidelis durch seine Gnade berufen und durch seine Barmherzigkeit an sich gezogen hat, der

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