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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1996/0150
St. Fidelis

standhaft, seid treu! Esto fidelis! Sei getreu deinem Vorsatz, Gott zu dienen, die Sünde zu
meiden, deine Seele zu retten.

»Ich will euch sagen,« so ruft euch, wie einst der Heiland, so auch sein treuer Jünger,
St. Fidelis, zu, »ich will euch sagen, wen ihr fürchten sollet: fürchtet nicht jene, welche den
Leib töten, aber die Seele nicht töten können; sondern fürchtet vielmehr den, der Leib und
Seele ins Verderben stürzen kann.« Wo ist dein Mut, wenn Weibergeschwätz und Biertischreden
dich von Gott abwendig zu machen imstande sind ?

O, wie viel Gutes wird verhindert durch die erbärmliche Menschenfurcht!

Wer ist es denn, vor dem du dich des Guten schämst, vor dem du dich fürchtest, dich zu
bessern? Sind es Gute? Sind es Tugendhafte? Sind es jene, die einst mit den Heiligen des Himmels
kommen werden, die Welt zu richten? Sind es nicht Sünder, Verkehrte, Bösewichte, Thoren, die
du fürchtest? Jawohl, Thoren! »Die Thoren,« sagt die heilige Schrift, »verachten jene, die das Böse
fliehen.« Jawohl, Sünder! »Dem Sünder ist der Dienst Gottes verhaßt.« (Sir. 1, 32)

O, weh euch, die ihr das Böse gut und das Gute bös nennet, die ihr aus der Finsternis Licht
und aus dem Licht Finsternis machet, denen das Bittere als süß und das Süße als bitter gilt, um
der Menschen willen. O, weh euch! »wer die Menschen fürchtet, kommt schnell zum Fall,«
sagt die heilige Schrift. Nur »wer ausharrt bis zum Ende, der wird gekrönt werden.«

Drum wirf sie ab, die armselige Menschenfurcht! reiße mutig dich los von der Gesellschaft
der Bösen, und wandle beharrlich den schmalen Pfad, wenn auch nur wenige dich begleiten!
Die breite Straße, auf der so viele wandern, führt nicht zum ewigen Glücke. Ein Glück also ist
dir's, verkehrter Freunde ledig zu sein und endlich einmal wieder frei aufzuatmen.

Esto fidelis! sei getreu und thue das Deine, damit das Gebet der Kirche erfüllt werde, die
am heutigen Festtage fleht: »O Gott, der du dich gewürdigst hast, den seligen Fidelis, mit
seraphischer Geistesglut entflammt, in der Verbreitung des wahren Glaubens mit der Palme
des Martertodes und glorreichen Wundern zu schmücken: wir bitten dich, durch seine
Verdienste und Fürsprache, du wollest uns durch deine Gnade im Glauben und in der Liebe so
stärken, daß wir in deinem Dienste treu bis zum Tod befunden zu werden verdienen.«

Ja, treu im Dienste Gottes lasset uns sein, geliebte Christen! treu erfüllen unsere Berufspflichten
, treu beobachten den Willen des Herrn, die Gebote Gottes! treu bewahren unseren
Glauben und die Grundsätze christlicher Weisheit! treu und mutig ausharren in Kreuz und
Leiden, im Kampf gegen die Sünde!

Esto fidelis, sei getreu deinem Herrn, und er wird dir die Treue vergelten mit unvergänglicher
Krone! Sei ein zweiter Fidelis auf Erden, ein Mann der Gnade und Treue, ein Mann voll
Glaube und Weisheit, ein Mann voll Mut und Kraft: So wirst du mit ihm vereinigt werden in
der ewigen Heimat des Himmels.

Das Wort, das St. Fidelis vernahm, als er nach seiner ersten hl. Messe das Ordenskleid des
hl. Franziskus sich erbat, das ist uns allen göttliches Gebot und göttliche Verheißung: »Sei
getreu bis zum Tode, und ich will dir die Krone des ewigen Lebens geben!« (Offenb. 2, 10)

O, höre und befolge, was St. Fidelis in Wort und That dir zuruft: Esto fidelis! Sei getreu!»

Amen.

Der Kapuzinerpater Ferdinand della Scala bittet Fürst Leopold von Hohenzollem
um eine Spende zum Ankauf eines Gebäudes in Seewis durch den Franziskanerorden
, 23. Februar 1899 (FAS DS 83 NVA 15509)

Euere Fürstliche Durchlaucht!

Der ehrfurchtsvollst Unterzeichnete wagt es, Euerer Fürstlichen Durchlaucht eine tiefergebene
Bitte zu stellen.

Nach Uberwindung vieler Schwierigkeiten gelang es ihm, die Stelle des Martyriums des
heiligen Bürgers von Sigmaringen, Fidelis, in katholische Hände zu bringen und ist die

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