Freiburger historische Bestände - digital

St. Fidelis

Protokoll über die am 30. und 31. Oktober 1907 vollzogene Benediktion der Schloßkapelle
zu Sigmaringen und der Altarkonsekration daselbst, 31. Oktober 1907 (FAS
HS NZ 78,3)

... Am heutigen Tage, den 31. October, nahm sodann der Herr Erzabt [Placidus Wolter] mit
Consens des Hochwürdigsten Herrn Erzbischofs (de dato 19. October laufenden Jahres)
assistiert von einer Anzahl seiner Mönche und in Anwesenheit des fürstlichen Hofes, sowie
auch des dermaligen Stadtpfarrers von Sigmaringen, Herrn Aflbert] Reiser, die feierliche
Consecration des in derselben Kapelle neu errichteten Altares (altare fixum) zu Ehren des hl.
Meinrad und Allerheiligen vor, nachdem er abends vorher die zur Versenkung in den Altar
bestimmten Reliquien der heiligen Maertyrer: Meinrad, Fidelis von Sigmaringen, Bonifaz, Felix
und Bona sowie einige andere authentisierte Reliquien agnosciert und gesiegelt hatte ...

Das Fidelisfest im Kriegsjahr 1915 (zitiert aus: Hohenzollerische Volkszeitung Nr. 95
vom 26. April 1915)

Fidelistag, seit Jahrhunderten ein kirchlicher Festtag und ein Ehren- und Freudentag für unsere
Stadt, wurde auch im Kriegsjahre mit großer Feierlichkeit begangen. Die gesamte katholische
Gemeinde, sowie sehr viel Fremde aus nah und fern beteiligten sich an den Gottesdiensten, und
so war die Stadtpfarrkirche, sowie die Fidelishauskapelle den ganzen Tag über mit Betern
gefüllt. Bei dem Hauptgottesdienste vermochte die Stadtpfarrkirche die Teilnehmer nicht alle
zu fassen und so folgten noch viele vor dem Gotteshause der hl. Handlung. Die Festpredigt
unseres Hochwürdigen Herrn Vikars Birkle zeigte unter Hinweis auf die große und schwere
Kriegszeit, wie jeder einzelne, wie das deutsche Volk und die Kirche nur durch Kampf zum
Siege gelange unter dem Schilde des Glaubens und mit dem Opfer des Gebetes, so wie Fidelis
mit diesen sein ewiges Ziel erreicht habe. Es waren tiefernste Wahrheiten, die ihren Eindruck
bei den Zuhörern nicht verfehlten. Das levitierte Hochamt zelebrierte der Hochwürdige Herr
Pater Quardian Theiß von Gorheim unter Assistenz des Herrn Präses Birkle und Präfekt
Beuter ...

Bis nach Schluß der feierlichen Vesper hatte sich gegen Vii Uhr das Wetter etwas aufgehellt; so
konnte auch der zweite Teil des Festes, die eucharistische Prozession gehalten werden. In
schönster Ordnung und laut betend bewegten sich die Schuljugend, Gymnasiasten, der Gesellenverein
, die Verwahrschule mit Fideliswiege, Erstkommunikanten, Konvent Gorheim, Kirchenchor
und Musik und die Geistlichkeit mit den Reliquien des hl. Fidelis und die Stadtvertretung vor
dem Allerheiligsten, das von einem Beuroner Pater getragen wurde, durch die Marktstraße,
Karlstraße und Antonstraße wieder nach der Stadtpfarrkirche. Die Beteiligung seitens der Männer
und Frauen war sehr groß ... Die Straßen trugen reichen Flaggenschmuck; viele der auswärtigen
Besucher, sowie die in den Lazaretten hier untergebrachten Soldaten ließen die Prozession
mehrmals an sich vorüberziehen. Mit feierlichen Tedeum und Segen fand die Prozession gegen VA
Uhr ihren Abschluß. Mögen die innigen Bitten und Gebete für siegreichen Frieden und glückliche
Heimkehr der Krieger, gnädig Erhörung finden.

Das Fidelisfest 1918 (zitiert aus: Hohenzollerische Volkszeitung Nr. 50 vom 25. April
1918)

Am Vorabend fand die Sankt Fidelis-Vesper statt. Am gestrigen Haupttage verkündete nicht
wie sonst Kanonendonner vom Josefsberg das hohe Fest. Diesmal mußten die Glocken dies

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