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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1996/0154
St. Fidelis

allein besorgen. Es ist eben Kriegszeit! Ein regnerischer Morgen lag über der Stadt, die sich
mit Fahnen schmückte.

Zum Festgottesdienst in der schön gezierten Stadtpfarrkirche strömten Einheimische und
Auswärtige in hellen Scharen herbei. Das Gotteshaus war gedrängt voll. Die Festpredigt hielt
Herr Pfarrverweser Reindl von Straßberg, ein Sigmaringer Bürgerssohn. Der Herr Festprediger
sprach über »Die Liebe zum Nächsten«, die der heilige Fidelis von Jugend auf betätigte
und bei ihm zur flammenden Gottesliebe wurde. Diese feurige Liebe zu Gott und den
Menschen führte ihn auf den Weg, den Mitmenschen das Gute zu bringen, sie vom Falschen
und Schlimmen zurückzuhalten - sie führte ihn in natürlicher Folge der Dinge auf den Weg
des Märtyrers und Heiligen. Selten haben wir den Lebensweg unseres großen Stadt- und
Landespatrons inniger und vornehmer schildern hören.

Das levitierte Hochamt wurde zelebriert von Herrn Pater Kallistus Kohler O.S.B.,
Subprior der Erzabtei Beuron, unter Beihilfe der Herren Präfekt Dr. Rager und Vikar Grom.
Der Herr Zelebrator ist ein Hechinger Bürgerssohn. So kam es, daß bei dem diesjährigen Feste
unseres Landesheiligen die beiden Hohenzollernstädte auf das würdigste durch Prediger und
Zelebrator vertreten waren. Der Kirchenchor verherrlichte den hochfeierlichen Gottesdienst
durch den trefflichen Vortrag der dritten Messe von Moritz Brosig, unter Orgelbegleitung.
Mittag war levitierte Vesper, an die sich die Eucharistische Prozession um die Stadt anschloß.
Das Allerheiligste trug der Guardian des Klosters Gorheim, Herr Pater Bernardin O.F.M. Ein
Regenschauer und die fehlende Musik nahmen der Prozession etwas von ihrem äußeren
Glänze.

In der Stadtpfarrkirche wurden die Reliquien des Heiligen nach dem Hochamt zur
Verehrung der Gläubigen gereicht. Der Marienaltar der Stadtpfarrkirche war in sinniger Weise
durch Blumen, farbige Lichter und die Statue des heiligen Fidelis in einen Fidelisaltar
umgewandelt worden. Um die Schmückung der Kirche haben sich Angehörige der Marianischen
Kongregation in dankenswerter Weise verdient gemacht.

Möge die Bitte am Schlüsse der Festpredigt in Erfüllung gehen. Möge unser Landesheiliger
am Throne des Allerhöchsten für seine geliebte Vaterstadt, für sein Heimatland Hohenzollern
und für sein deutsches Vaterland Friede und Wohlfahrt erbitten.

Auch die Fideliskapelle im Fidelishause war den ganzen Nachmittag über von vielen
Gläubigen besucht. Der Fremdenbesuch in der Stadt war trotz der Kriegszeit außerordentlich
groß. Die beinahe beendete Felderbestellung und der regnerische Tag erlaubten vielen
Landleuten einen Tag innerer Sammlung und Erhebung.

Das Fidelisfest 1919 (zitiert aus: Hohenzollerische Volkszeitung Nr. 51 vom 25. April
1919)

Das Fest unseres Stadt- und Landespatrons wurde in der üblichen hochfeierlichen Weise
begangen. Glockengeläute, aus dem die Silberstimme des Fidelisglöckleins hell hervorsprang
verkündete den Beginn des festlichen Tages. Die Stadtpfarrkirche war schön und geschmackvoll
geschmückt. Der Marienaltar war für diesen Tag in einen Fidelisaltar umgewandelt. Der
Festprediger, ein Herr Pater O.S.B, von Beuron zeigte in eindrucksvoller und tiefdurchdachter
Ausführung, wie der heilige Fidelis in den drei wichtigsten Abschnitten seines Lebens stets
richtig und mit der Fühlung nach oben sich orientierte. Das levitierte Hochamt hielt Herr
Pater Cyrillus Franetzky O.F.M. unter Assistenz der Herren Präfekt Dr. Rager und Vikar
Grom während der Kirchenchor die ebenso schwierige, wie abwechslungsreiche sechsstimmige
Festmesse von Erb unter Orgelbegleitung zum Vortrag brachte. Die Direktion führte
Herr Gymnasiallehrer Beck, die wunderbare Orgelbegleitung hatte Herr Chordirektor Hoff

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