Freiburger historische Bestände - digital

St. Fidelis

Fidelisprozession am 24. April 1934 in der Antonstraße mit einer Formation der SA; StAS (Aufnahme
Kugler, 1934)

Anschlag auf die Fidelis-Statue am Fidelishaus im Dritten Reich [nach 1.12.1944].
(zitiert aus: St. Fidelis kehrt zurück, in: Südkurier, Ausgabe Meßkirch, Nr. 51 vom
3. März 1982)

Nach dem Abschluß der Außen- und Innenarbeiten am Fidelishaus ... kehrt nun auch der
hohenzollerische Landes- und Sigmaringer Stadtpatron an seinen angestammten Platz zurück:
an der Ecke zwischen der einstigen Markt- und der Fidelisgasse, heute Fürst-Wilhelm-Straße
und Fidelisstraße, steht der Kapuziner bald wieder in seinem Habit, mit dem Kreuz in der
Hand.

Es ist nicht mehr der alte Fidelis, der auch eine Holzfigur war, aber mit farbiger Fassung,
und in einer finsteren Nacht von zwei hauptamtlichen Hitlerjugend-Führern weggerissen und
in die Donau geworfen wurde. Das hat einer der damaligen städtischen Polizeibeamten
gesehen, der »Kurze Emil«, der Emil Fröhlich hieß und von dem Vorfall Meldung machte. Die
Sache ging tragisch aus: nicht etwa die Täter wurden zur Verantwortung gezogen, sondern der
»Kurze Emil«, schon weit über fünfzig damals, bekam einen Stellungsbefehl und mußte nach
Rußland gehen. Sein damaliger Chef, Martin Auer, der bis vor wenigen Jahren in Sigmaringen
lebte und inzwischen in die Nähe von München verzogen ist, bot ihm an, etwas für ihn zu tun,
damit er nicht einrücken müsse. Aber Emil Fröhlich war von der Ungerechtigkeit, die ihn traf,
so sehr verletzt, daß er am Ende der Unterredung sagte: »ond dr Emil goht«. - Und der Emil
ging; kurze Zeit später ist er gefallen ...

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