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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1996/0228
Wilfried Schöntag

Niederadeligen und Edelfreien, die mit zollerischen Mannlehen und sonstigen zolleri-
schen Rechten belehnt worden waren.

Die Lehnsbriefe bzw. -reverse für die Mannlehen sind in ihrer Mehrzahl erst ab 1403
überliefert, ein Lehenbuch ist nicht erhalten. Da jedoch aus den letzten Jahren des
Seniors Graf Friedrich von Zollern-Schalksburg gen. Mülli drei Urkunden von 1403 bis
1407, vom Senior Graf Friedrich von Hohenzollern gen. Schwarzgraf aus den Jahren
1408 bis 1410 zehn Lehenbriefe bzw. -reverse, und vom Senior Graf Friedrich von Hohenzollern
gen. der Ottinger 13 Briefe und Reverse vorliegen, kann eine querschnittartige
Auswertung vorgenommen werden, die die regionale Verteilung der Mannlehen und den
Kreis der Beliehenen aufzeigt.

Derdingen (Oberderdingen LK Karlsruhe): 1274 verkauften die Brüder Heinrich
und Johann von Weitingen Güter in Derdingen (in marchia Terdingen), die Lehen des
Liutfried von Helmsheim waren, der wiederum von den Zollern damit belehnt worden
war. Die beiden Weitinger werden ausdrücklich als Lehnsleute der Zollern bezeichnet272.

Ofterdingen (LK Tübingen): 1409 wurde Jakob Herter (von Dußlingen) mit dem Pa-
tronatsrecht (Kirchensatz) und Zehnt belehnt273, 14 1 2 mit dem Zehnt274. Die Zollern hatten
den Ort 1346 an die Herter von Dußlingen verkauft275, sich die genannten Rechte jedoch
in Form von Mannlehen vorbehalten.

Entringen (Ammerbuch LK Tübingen): 1409 wurde Jakob Herter (von Dußlingen)
als Mannlehen mit Gütern belehnt276. Hans von Hailfingen erhielt 1412 einen Teil der
Burg als Mannlehen277, 14 1 3 wurde Hans von Wehingen mit dem bis dahin Jakob Herter
gehörenden Teil der Burg belehnt278. Die anderen Teile besaßen Markgraf Bernhard von
Baden und die Brüder von Hailfingen.

Oberhausen (Bodelshausen LK Tübingen): 1414 erhielt Baltasar von Ow, Sohn des
weiland Volker von Ow, drei Höfe in »Obern Husen« als Mannlehen279. Volkart von Ow
zu Bodelshausen hatte diese Höfe 1390 den Grafen von Zollern zu Lehen aufgetragen, als
Ersatz für verkaufte zollerische Lehen in Heselwangen (Stadt Balingen)280. Es handelte
sich also nicht um alten zollerischen Besitz sondern um ersatzweise aufgetragene Lehen.

Stauffenburger Hof (Hechingen LK Balingen): 1362 stellte Diez von Stauffenberg
einen Lehnsrevers über Burg und Hof Stauffenberg aus281, 1409 und 1412 reversierte
Hans Schenk von Stauffenberg über einen Hof in der Burg282, in der auch stauffenbergi-
sche Eigengüter lagen.

272 Mon. Zollerana 1 S. 89 Nr. 212 zu 1274 Febr. 19; Wirtembergisches Urkundenbuch 7 S. 278
Nr. 2391; vgl. Das Land Baden-Württemberg 5 S.108; zur Familie vgl. Bumiller, Studien (wie
Anm. 177) S. 102.

273 Mon. Zollerana 1 S. 422 Nr. 514; Das Land Baden-Württemberg 7 S.135 f.

274 Mon. Zollerana 1 S. 466 Anhang zu Nr. 539.

275 Mon. Zollerana 1 S. 167 Nr. 306; Der Landkreis Tübingen.Amtliche Kreisbeschreibung 2, 1972,
S. 523 f.

276 Mon. Zollerana 1 S. 422 Nr. 514; Der Landkreis Tübingen 2 S. 174 f., 180 f.

277 Mon. Zollerana 1 S. 466 Anhang zu Nr. 539.

278 Ebenda 1 S. 476 Nr. 548.

279 Ebenda 1 S. 483 Nr. 554; Der Landkreis Tübingen 2 S. 56 f.

280 Mon. Zollerana 1 S. 291 Nr. 418 zu 1390 Juni 1.

281 Ebenda 1 S. 198 Nr. 338; Das Land Baden-Württemberg 7 S. 227; Bumiller, Studien (wie
Anm. 177) S. 58 f., 65 Nr. 33.

282 Mon. Zollerana 1 S. 425 Nr. 520: ...ain hoffstat ze Staufenberg in der vesti an minem hus da
selbst, usgenomen sin [des Grafen von Zollern] und siner mannrecht dar an...; vgl. S. 464 Nr. 537 zu
1412 Oktober 15, Revers gegenüber dem Ottinger.

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