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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1996/0245
Franz Gog

Bischöflichen Konvikt angeschlossen, wo der Theologennachwuchs der Diözese Rottenburg
ausgebildet wurde.

Gog wollte allerdings nicht Geistlicher werden, sondern Jurist. Nachdem er mit Datum
vom 11. März 1927 sein Reifezeugnis7erhalten hatte, in dem ausschließlich sehr gute
und gute Benotungen enthalten waren, immatrikulierte er sich zum Sommersemester
1927 als Student der Rechts- und Staatswissenschaften an der Universität München.
Nach vier Semestern in München, in denen der Anfangszwanziger erstmals aus dem
ländlichen Umkreis herauskam und das Leben in der Großstadt kennenlernte, wechselte
er zum Sommersemester 1929 für ein Semester nach Kiel, ehe er sich im Herbst 1929 an
der Alma Mater Württembergs, der Eberhard-Karl-Universität in Tübingen, einschrieb
und dort seine Studienzeit beendete. Nach der erfolgreich absolvierten I. Juristischen
Staatsprüfung im Mai 1932 konnte der 25-jährige Gog zum 22. Juni 1932 seinen Vorbereitungsdienst
als Gerichtsreferendar beginnen.8 Drei Jahre später, im Juli 1935, bestand
er auch die II. Juristische Staatsprüfung.

Nun stand ihm die für jeden württembergsichen Juristen obligatorische Zeit als Probe
- und Gerichtsassessor bevor, die den zukünftigen Richter oder Staatsanwalt zur Hilfsarbeit
bei Amts- und Landgerichten, bei einem Notariat sowie bei einer Staatsanwaltschaft
verpflichtet. Für Gog bedeutete dies, zunächst ab dem 14. Juli 1935 die Aufgaben
des stellvertretenden Amtsrichters beim Amtsgericht Riedlingen wahrzunehmen. Danach
ging er im November 1935 für zwei Monate als stellvertretender Staatsanwalt nach
Ravensburg, war stellvertretender Amtsrichter beim Amtsgericht und Hilfsrichter beim
Landgericht Ravensburg, bis er am 15. Juli 1936 als Anwärter und Gerichtsassessor beim
Amtsgericht Ravensburg übernommen wurde. Als Assessor mußte Gog, den Gepflogenheiten
entsprechend, in andere Teile des Landes, sprich in andere Landgerichtsbezirke,
um seinen Blick zu weiten und seine Ausbildung zu vervollkommnen. Am 3. August
1936 begann er beim Amtsgericht Heilbronn, war für ein Jahr (November 1936 bis November
1937) Hilfsarbeiter beim Bezirksnotariat Geislingen an der Steige, dann wieder
kurz in Ravensburg beim Amtsgericht, von Februar bis Juni 1938 beim Landgericht Ulm
und zuletzt 1938/39 bei der Staatsanwaltschaft in Ravensburg. Seine Amtspflichten als
Landgerichtsrat am Landgericht Hechingen nahm Gog zum 1. Mai 1940 auf.

Dergestalt mit guten beruflichen Aussichten versehen und in der Lage, eine Familie
ernähren zu können, heiratete Franz Gog am 19. Februar 1940 in Haigerloch (standesamtlich
und kirchlich am gleichen Tag) die promovierte Ärztin Magdalena Strobel. Die
Trauung vollzog der Haigerlocher Pfarrer Dieringer, ein Onkel der früh verwaisten nunmehrigen
Frau Gog, die bei dem Bruder ihrer Mutter ein neues Zuhause gefunden hatte.
Sie war am 21. Dezember 1907 in Rangendingen (zwischen Hechingen und Haigerloch)
geboren worden, war also nur wenige Monate jünger als ihr Ehemann und - eine echte
Hohenzollerin! 1941 kam dann das erste Kind des Paares, die Tochter Beate, zur Welt.

Neben dem »zivilen« gab es aber auch den »militärischen« Gog. Über seine Verwendung
in der deutschen Wehrmacht sind wir bestens unterrichtet9 und können daher die -

7 Abiturzeugnis des Humanistischen Gymnasiums Ehingen an der Donau für Franz Gog, ausgestellt
am 11. Marz 1927, im Besitz von AGH (wie Anm. 6).

8 Zu den Stationen der juristischen Laufbahn Gogs vgl. den Personal-Nachweis der Wehrmacht
(1941) sowie das Schreiben des Personalberichterstaters des Stuttgarter Oberlandesgerichtspräsidenten
, Dr. Otto Schlecht, an Gog vom 27. August 1941. Im Besitz von AGH, Kopien im Besitz des
Vf.. Außerdem vgl. den Personalbogen in PFG, aus dem hervorgeht, daß er die II. Staatsprüfung
beim Reichsjustizprüfungsamt Stuttgart abgelegt hat.

9 Personal-Nachweis (wie Anm. 8).

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