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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1996/0254
Frank Raberg

Landesversammlung (Franz Dreher42, Jakob Hermann43 und Gog), webei die Abgeordneten
alle auch dem Verfassungs-Ausschuß angehörten. Im Hinblick auf ihre Mitgliederstärke
waren diese Kreisverbände dergestalt außerordentlich gut »bedient«: der
CDU-Kreisverband Sigmaringen zählte nämlich mit 300 Mitgliedern nur zu den mittelgroßen
Untergliederungen der Partei im Land44, der Kreisverband Hechingen gar zu den
kleinen.

Franz Gog hatte nun erstmals Gelegenheit, im wichtigen, CDU-dominierten Verfassungs
-Ausschuß auf Landesebene politisch aktiv zu werden. Er verstand es, sie voll zu
nutzen.

4. GOGS ROLLE BEI DEN VERFASSUNGSBERATUNGEN 1946/47

Die Verfassungsberatungen in Württemberg-Hohenzollern sind bisher kaum Gegenstand
wissenschaftlicher Forschung gewesen.45 Sie werden zumeist nur am Rande und
eher summatrisch erwähnt. Deshalb erscheint es nötig, im Zusammenhang mit Gogs Arbeit
in der Landesversammlung und im Verfassungs-Ausschuß auch den Hintergrund
aufzuhellen, um seine Rolle richtig einordnen zu können.

42 Dreher (1898-1977), geboren in Ebingen, war Kassenleiter (Geschäftsführer der AOK) in Hechingen
und langjähriges Vorstandmitglied der CDU Württemberg-Hohenzollern. Er gehörte dem
Präsidium der Beratenden Landesversammlung an. Von 1947 bis 1952 war er Mitglied des Landtags
von Württemberg-Hohenzollern und dort Mitglied des Sozial- und des Wirtschafts-Ausschusses
sowie des Geschäftsordnungs- und Petitionsausschusses. 1950-1952 hatte er ein Abgeordnetenmandat
im Hohenzollerischen Kommunallandtag inne. Dem CDU-Kreisverband Hechingen stand er -
nach dem Tode von Jakob Hermann - bis 1963 vor und war als solcher auch Mitglied des Vorstandes
des CDU-Bezirksverbandes.

43 Hermann (1872-1952), geboren in Rangendingen, war Landwirt und hatte schon 1924-1929 als
Mitglied der Zentrumsfraktion dem Württembergischen Landtag (dort Mitglied des Verwaltungsund
Wirtschaftsausschusses) angehört. 1929 mußte er aufgrund eines Urteils des Württembergischen
Staatsgerichtshofes mit zwei weiteren Abgeordneten sein Mandat abgeben. 1932/33 zog er
aber erneut in den Halbmondsaal ein. In dieser Zeit firmierte er als »Gutspächter in Hohenmührin-
gen, OA Horb« und war auch Mitglied der Württembergischen Landwirtschaftskammer. Im Kreis
Hechingen war er maßgeblich an der Gründung der CDU beteiligt und von 1946 bis zu seinem Tod
deren Vorsitzender sowie Mitglied des Landesvorstands. In der Beratenden Landesversammlung
war er Mitglied des Geschäftsordnungs-Ausschusses, von 1947 bis zu seinem Tod auch Abgeordneter
des württemberg-hohenzollerischen Landtages und gehörte dort dem Ältestenrat, dem Finanz-
Ausschuß sowie dem Landwirtschafts- und Ernährungs-Ausschuß an. Im Februar 1952 verlieh ihm
der Staatspräsident den Ehrentitel Okonomierat. Im 4. Band der Baden-Württembergischen Biographien
(Stuttgart) wird ein biographischer Artikel über ihn von Frank Rabf.rg erscheinen.

44 Aufstellung über die Mitgliederstärke der Kreisverbände der CDU in Württemberg-Hohenzollern
, Stand: 1. September 1947. NGM, D 42. Demnach warder Kreisverband Ravensburg mit 1100
Mitgliedern der mit Abstand stärkste, Reutlingen mit 96 (!) Mitgliedern der schwächste Kreisverband
. Der Kreisverband Hechingen hatte 190 Mitglieder; in Hohenzollern gab es somit 490 CDU-
Mitglieder.

45 Die nach wie vor beste zusammenfassende Darstellung findet sich bei Nüske (wie Anm. 14),

5. 246-263. Vgl. auch ders., Der Landtag von Württemberg-Hohenzollern, in: Günther Bradler,
Franz Quarthal (Redaktion), Von der Ständeversammlung zum demokratischen Parlament. Die
Geschichte der Volksvertretungen in Baden-Württemberg, hg. von der Landeszentrale für politische
Bildung Baden-Württemberg, Stuttgart 1982, S. 270-284, besonders S. 273-277. Kurzer (leider
ungenauer) Überblick bei Konstanzer (wie Anm. 14), S. 48-51. Mit dem Blick auf die Rolle Gebhard
Müllers vgl. dazu auch Raberg (wie Anm. 14), 7. Kapitel. - Die Kommission für geschichtliche
Landeskunde in Baden-Württemberg plant die kommentierte Edition der Quellen zur Geschichte
der Verfassung von Württemberg-Hohenzollern (Bearbeiter Thomas Rösslein).

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