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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1997/0087
Vierzehn Apostel und vierzehn Nothelfer

Abb. 10 Ausschnitt aus Abb. 7: Katharina, Margaretha, Barbara.

stalten ließ, wurden den Fresken mit den beiden Heiligen bedeutsame Stellen eingeräumt.
Meinrad, der vermeintliche Blutsverwandte, bekam seinen Platz an der Decke der Fürstenloge
, Fidelis, der nach seiner letzten Predigt in Seewies den Märtyrertod gefunden hatte, den seinen
über der Kanzel. In der Haigerlocher St. Anna-Wallfahrtskirche, der Krönung seiner
Bautätigkeit, wurden die beiden Heiligen um 1754 mit den beiden Seitenaltären geehrt.

Hier, an der Decke der Sigmaringer Johannes-Kirche, begrüßt der ältere Meinrad den jüngeren
Fidelis am Himmelstor und führt ihn damit - daran ist, wenn man die Mitglieder der
Gruppe kennt und ihre Figuren nachzählt, kaum ein Zweifel möglich - offenbar als letzten in
die Schar der 14 Nothelfer ein (Abb. 9). Diese Gruppe wurde ja auch sonst vielfach in ihrer
Zusammensetzung an örtliche und regionale Bedürfnisse und Vorlieben angepaßt19.

Am Sigmaringer Himmelstor trägt ein Putto dem Fidelis - in der hellbraunen Kapuziner-
Kutte - sein Marterinstrument, die Keule, als Attribut nach, während über Meinrad - im
schwarzen Benediktiner-Habit - die Raben flattern, die nach der Legende seine Mörder entlarvten
. Der Maler mußte ihm aber, um die Familien-Bindung ganz deutlich zu machen, auch
noch das silber-schwarz-gevierte Wappen der Zollern beigeben. Das Haupt des Fidelis ist, wie
so oft, durch eine blutrote Wunde gezeichnet20. Ganz ungewohnt aber ist, daß hier der Maler
auf des heiligen Meinrad Schädel die gleiche Wunde malt und so die beiden Heiligen über acht
Jahrhunderte hinweg sozusagen noch im Martyrium brüderlich vereint.

Die Sigmaringer Gruppe der Vierzehn Nothelfer beginnt, wie gesagt, links davon unter
dem Triumphbogen mit den drei heiligen Madin (Abb. 10). Hugo Schnell hat richtig gesehen.
In der Mitte zwischen Katharina mit dem Radi und Barbara mit dem Turm sitzt, wie es sich
gehört, Margaretha mit dem Wurm. Die goldene Linie, die durch ihre Hand läuft ist nicht ge-

19 Lexikon der christlichen Ikonographie. Bd. 8, Sp. 547.

20 Richard Schell: Fidelis von Sigmaringen. Der Heilige in den Darstellungen der Kunst aus vier Jahrhunderten
. Sigmaringen 1977, bringt zahlreiche Beispiele.

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