Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1997/0168
Neues Schrifttum

Bilder, die Teil einer Archivalie sind (z. B. Briefköpfe). In letzterem Zusammenhang sind sie
wohl nicht als eigenständige Archivaliengattung aufzufassen. Inkonsequenterweise werden
die photographischen Bilder in einem eigenen Kapitel beschrieben. Botho Brachmann versteht
unter »Neue Quellengattungen« (S. 133-150) vor allem Photographien, Mikrofilm, audiovisuelle
Aufzeichnungen und elektronische Informationsträger.

Im zweiten hilfswissenschaftlichen Teil (S. 153-256) erläutert Ilka Hebig zunächst
»Schriftträger und Schreibmaterialien« (S. 153-161). Friedrich Beck stellt in einem (zu) umfangreichen
Beitrag (S. 163-206) die Entwicklung der »Schrift« von ihren Anfängen bis zur
Normalschrift des 20. Jahrhunderts dar. Dieter Hebig thematisiert »Siegel und andere Beglaubigungsmittel
« (S. 207-218). Hierzu rechnet er neben den Siegeln auch Stempel, Notarsignet
und Unterschrift. Der Beitrag von Waldemar Schupp zu den Wappen (S. 219-226) ist einem
Spezialthema gewidmet, das nur bestimmte Archivbenutzer interessieren dürfte. Grundlage
jeder Archivbenutzung dürfte hingegen der Beitrag von Josef Hartmann zur Datierung sein
(S. 227-232). Fragwürdig erscheint hingegen der Aufsatz von Hans Walther zu den »Namen«
(S. 233-245). Hierunter versteht Walther nicht nur Personennamen, sondern auch Personengruppen
-, Orts-, Raum-, Produktionsstätten-, Produkt- und Produzenten-, Ereignis-, Inve-
stitions- und literarische Namen. Hier wird ein Spezialforschungsthema einer kleinen, spezifischen
Nutzergruppe in einer allgemeinen Einführung thematisiert.

Fritz Bönisch und Reinhold Zilch befassen sich mit »Münzen, Maße und Gewichte«
(S. 247-256). Angesichts der starken regionalen Unterschiede ist auch dieser Beitrag in der
vorliegenden Form fragwürdig.

Das Buch ist reich und anschaulich bebildert, verfügt über ein umfangreiches Literaturverzeichnis
sowie über ein Sachregister. Trotzdem, der Gesamteindruck zu diesem Buch bleibt in
manchen Teilen zwiespältig. Als Einführung sind einige Beiträge (insbesondere zu den Urkunden
) zu schwer. Für den Archivar bietet es wenig neues und ist in einzelnen Beiträgen
(z.B. Briefe, Bilder, Namen) archivfachlich problematisch.

Sigmaringen Jürgen Treffeisen

Fritz Kallenberg (Hg.): Hohenzollern. Stuttgart, Berlin, Köln: Kohlhammer 1996 (Schriften
zur politischen Landeskunde Baden-Württembergs Bd. 23, hg. von der Landeszentrale für
politische Bildung Baden-Württemberg). 526 S., zahlr. Karten.

Das Buch will keine »Geschichte Hohenzollerns« sein, vielmehr ein Versuch, »die Sonderentwicklung
, die Hohenzollern seit Anfang des 19. Jahrhunderts zwischen Württemberg und Baden
genommen hat«, in den Blick zu rücken und in ihrem »Eigenwert (zu) würdigen« (S. 32).
Dennoch lesen sich insbesondere die Beiträge des Herausgebers, Fritz Kallenberg, zur politisch
-historischen Entwicklung der Fürstentümer Hohenzollern-Hechingen und Hohenzol-
lern-Sigmaringen, gerade weil sie die Vorgeschichte der beiden kleinen Territorien weit aus
dem Mittelalter herleiten, durchaus wie eine Geschichte Hohenzollerns. Auch wer sich zugute
hält, sich einigermaßen in der hohenzollerischen Geschichte auszukennen, wird die
Beiträge des Herausgebers durchweg mit Genuß und mit großem Gewinn lesen.

Der Schwerpunkt der Darstellung liegt, wie angekündigt, auf der Sonderentwicklung Hohenzollerns
seit der Erlangung der Souveränität unter Napoleon, und es ist allein Verdienst
genug, daß hier einmal die politische Geschichte des Landes in einem Zug und aus einer Hand
bis zur Aufhebung des Landskommunalverbandes 1972 fortgeschrieben wird. Der Text ist
durchgängig sprachlich brillant und bezieht seine Spannung oft schon aus seiner puren Fakti-
zität, die sich einer profunden Quellenkenntnis verdankt.

156


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1997/0168