Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1997/0188
Neues Schrifttum

beiden oben genannten verwandten Projekte - wie geplant - fortgeführt werden können, zumal
sie von ihrer Qualität als auch von der Rezeption her gleichermaßen zu überzeugen vermögen
.

Neresheim Frank Raberg

Andreas Zekorn, Andreas Zoller: Expression und Glauben. Der Künstler und Kirchenmaler
August Blepp (1885-1949). Balingen: Selbstverlag des Landratsamts Zollernalbkreis 1996.
115 S., zahlr. farbige und sw. Abb.

August Blepp, am 9. Januar 1885 in Weilen unter den Rinnen unweit Schömbergs geboren,
gehörte zeitlebens zu den Stillen im Lande, zu denjenigen, denen die breite Resonanz bei Kritikern
und sachverständigem Publikum versagt blieb. Zu den größten Triumphen, die dem
1949 verstorbenen Künstler zu erleben vergönnt waren, gehörte zweifelsohne die Ulmer Ausstellung
des Jahre 1932 zur Neuen Romantik in Deutschland, in der unter anderen seine Werke
präsentiert wurden, kontrastiert mit Werken so prominenter Vertreter der Neuen Sachlichkeit
wie Otto Dix und Alexander Kanoldt. In seiner Heimat allerdings, der Schwäbischen Alb
und dem Bodenseeraum, war der tief religiöse Maler eine wohlbekannte und geschätzte
Größe. Vor allem als Vertreter einer vom Expressionismus inspirierten religiösen Malerei
machte der seit 1928 mit Anna (geb. Starke) verheiratete Maler von sich reden. Zahlreiche Kirchen
zwischen Schramberg und Ellwangen, zwischen Baisingen und Friedrichshafen verdanken
dem ehemaligen Hölzel-Schüler Fresken und Bilder von strahlender Farbigkeit. Die Zeit
sollte über den Künstler allerdings rasch hinwegschreiten. Heute, 50 Jahre nach seinem Tod,
sind zahlreiche seiner Wandgemälde übermalt, nicht zuletzt deshalb, weil die Nachkriegsgeneration
nichts mehr mit ihnen anzufangen wußte. Daß sein Werk gleichwohl überlebte, verdankt
der Künstler seiner Frau und seiner Nichte, die den Nachlaß bis in die 90er Jahre hüteten
. Das zu Unrecht vom Vergessen bedrohte Werk wieder ins Bewußtsein der Allgemeinheit
gerufen zu haben, ist das Verdienst des Archivars des Zollernalbkreises, Andreas Zekorn, sowie
des Kunsthistorikers Andreas Zoller. Auf ihre Initiative wurde der Nachlaß 1995 in das
Kreisarchiv verbracht, mit sachkundiger Unterstützung erschlossen und in einer - in Balingen
, Rottenburg, Rottweil und Leutkirch zu sehenden - Ausstellung der breiteren Öffentlichkeit
zugänglich gemacht. Aus der Feder von Andreas Zekorn stammt auch die sorgsam recherchierte
und einfühlsam geschriebene Biographie Blepps sowie das Werk- und Ausstellungsverzeichnis
in dem hier zur Besprechung anstehenden Werk, das als Begleitband zur
Ausstellung entstand. Andreas Zoller ist der ausgewogene Beitrag über das künstlerische
Werk August Blepps zu danken, in dem die eigenwillige Stellung des Malers zwischen der
Kunst der Avantgarde und funktionsgebundener Auftragsarbeit konzise greifbar wird. Wolf-
gang Urban, der Leiter des Rottenburger Diözesanmuseums, unterstreicht dies, indem er
nachweist, in welchem Ausmaß der Maler sich aus den traditionsgebundenen Formen kirchlicher
Malerei emanzipierte und zu neuen Ausdrucksformen religiösen Empfindens vorstieß:
s. E. bewirkte der in Weilen wohnhafte Maler nichts weniger als eine stille Revolution in den
von ihm ausgestalteten Kirchenräumen. In den Band aufgenommen wurden zahlreiche vorzügliche
Reproduktionen Bleppscher Werke. Dem Schwergewicht seines Schaffens entsprechend
, dominieren die religiösen Bildwerke. Dankenswerterweise wurde aber auch der Landschaftsmalerei
Blepps gedacht. Entstanden ist so ein reich bebildertes, augezeichnet geschriebenes
und preisgünstiges Werk, dem viele Leser zu wünschen sind.

Rottenburg a. N. Norbert Haag

176


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1997/0188