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Neues Schrifttum
von gleichem Gewicht (und Umfang), und bei etlichen kürzeren Studien, die gleichwohl aus
den Quellen erarbeitet wurden, vermißt man den wissenschaftlichen Apparat (das beigefügte
Verzeichnis der abgekürzt zitierten Quellen und Literatur ist kein vollgültiger Ersatz), doch
ergibt sich aus ihnen in der Summe ein beeindruckendes Panorama der Montforter Geschichte
vom 13. bis zum frühen 16. Jahrhundert. Der ganze Band, ansprechend mit Schwarzweißabbildungen
illustriert, ist Burmeister, von dessen immenser Schaffenskraft auch das Verzeichnis
seiner Veröffentlichungen für die Jahre 1986 bis 1996 (S. 318-336) Zeugnis ablegt,
zum 60. Geburtstag zugeeignet worden.
Auf einen ersten Teil, der einzelne Themen der Haus-, Landes- und Stadtgeschichte
anspricht, folgen 15 biographisch orientierte Beiträge, wobei ein Schwerpunkt auf den geistlichen
Würdenträgern liegt. Besonders aufmerksam gemacht sei auf die bislang unveröffentlichte
Skizze über den Minnesänger Hugo XII. Was den methodischen Zugang seiner Studien
zur Montforter Geschichte betrifft, so hat der Jubilar selbst dazu eine Art Credo formuliert,
dem ich nur beipflichten kann: »Eine politische Geschichte, welche die Diskussion personengeschichtlicher
, kulturgeschichtlicher oder rechtsgeschichtlicher Aspekte zurückweist, verschließt
sich dem ganzen Reichtum der Erkenntnismöglichkeit« (S. 175).
Ich liste die einzelnen Titel auf: Die Grafen von Montfort und die deutsche Geschichte
S. 13-18; Die Grafen von Montfort als Landesherren in Vorarlberg S. 19-27; Die Grafen von
Montfort und ihre Bedeutung für die Bündner Geschichte S. 29-44 (unveröffentlicht); Die
Grafen von Montfort-Feldkirch und ihre Stellung in der Reichspolitik S. 45^19; Die Entstehung
und Entwicklung der Freiheiten der Stadt Feldkirch im 14. Jahrhundert S. 51-57; Die
Grafen von Montfort und ihr Kampf um die Stadtherrschaft von Wangen S. 59-70 (im
13. Jahrhundert; unveröffentlicht); Turniere der Montforter S. 71-72; Die Montforter auf
Reisen S. 73-84; Die Gräfinnen von Montfort und von Werdenberg im 13. Jahrhundert
S. 85-101 (unveröffentlicht); Illegitime Adelssprößlinge aus dem Hause Montfort S. 103-116;
Der heilige Johannes von Montfort S. 117 (der Familienheilige, in Wirklichkeit ein französischer
Graf); Graf Hugo I. von Montfort (fl228). Zur Gründungsgeschichte der Stadt Feldkirch
S. 119-131; Friedrich I. von Montfort (1220-1285), Domherr zu Chur und Konstanz,
Pfarrer zu Bregenz S. 133-141; Rudolf III. von Montfort (1260-1334), Bischof von Chur und
Konstanz S. 143-160; Rudolf III. von Montfort und die Anfänge der Vorarlberger Freiheitsrechte
S. 161-175; Graf Ulrich II. von Montfort-Feldkirch (1266-1350) S. 177-188; Hugo VI.
von Montfort (1269-1298), Propst von Isen, erwählter Bischof von Chur S. 189-204; Graf
Hugo VII. von Montfort-Feldkirch-Tosters S. 205-208 (gestorben 1359); Rudolf V. von
Montfort, der letzte Graf von Feldkirch (ca. 1320-1390) S. 209-211; Die Grafen Wilhelm III.
(ca. 1330-1373) und Wilhelm IV. (ca. 1348-1368) von Montfort-Bregenz S. 213-219; Der Minnesänger
Graf Hugo XII. von Montfort-Bregenz (1357-1423) S. 221-230 (unveröffentlicht);
Graf Hugo XIV. von Montfort-Bregenz, Oberster Meister des Johanniterordens in deutschen
Landen (1370-1444) S. 231-250; Vincenz von Montfort (ca. 1420-1486), Domherr zu Trient
S. 251-263; Graf Heinrich VII. von Montfort-Rothenfels (1456-1512), Domherr zu Augsburg
und Konstanz S. 265-278; Familie, Frömmigkeit und Politik - Die Gräfin Magdalena von
Montfort (1473-1525) S. 279-285; Graf Hugo XVII. von Montfort-Bregenz (1462-1536)
S. 287-305.
Stammtafeln und ein Register der Orts- und Personennamen runden den Band ab, eine
höchst willkommene Bereicherung der landes- und adelsgeschichtlichen Literatur.
Freiburg im Breisgau Klaus Graf
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