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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1999/0193
Besprechungen

dieses Buches, das von einer ausgewiesenen Wissenschaftlerin, die sich vorwiegend mit der
Frauenfrage in der Kirche befaßt, verfaßt wurde, sehr empfehlenswert. Es bietet eine Fülle an
Informationen, die zu einer weiteren intensiven Auseinandersetzung mit der Geschichte der
Frauen einlädt.

Hechingen Christiane Frirdich

Heinz Bühler: Adel, Klöster und Burgherren im alten Herzogtum Schwaben. Gesammelte
Aufsätze, hg. v. Walter Ziegler. Weißenhorn: Anton H. Konrad 1997. 1203 S. mit Registerband
, bearb. von Hans Peter Köpf, 134 S.

Ungewöhnlich genug: In nobler Aufmachung erscheinen die gesammelten Aufsätze eines
Heidenheimer Gymnasiallehrers, vorzüglich erschlossen durch einen eigenen, von Hans Peter
Köpf gefertigten umfangreichen Registerband (Personen und Orte). Heinz Bühler (1920-
1992) hat sich bleibende Verdienste um die Landesgeschichte des südwestdeutschen Raums
erworben. Wer immer sich mit der Geschichte der wichtigsten hochmittelalterlichen Adelsfamilien
in Schwaben befaßt, wird sich mit seinen Darlegungen und Ansichten auseinanderzusetzen
haben. Sein Scharfsinn und seine stupende Kenntnis auch entlegener Quellen waren
bewundernswert. Die Beiträge, beginnend mit einer kleinen Arbeit über die Entwicklung der
Stadt Heidenheim (1962) und endend mit der 1992 posthum publizierten Studie »Zur Geschichte
des Albuchs«, wurden überwiegend fotomechanisch reproduziert. Eine Beibehaltung
der ursprünglichen Seitenzählung wäre nützlich gewesen. Einem Erstdruck kommt die
Wiedergabe des 1971 entstandenen Aufsatzes: Die »Duria-Orte« Suntheim und Navua
(S. 105-150) gleich, da diese Studie bislang nur privat als Sonderdruck von 1983 zirkulierte.

Der Schwerpunkt der Studien liegt auf der früh- und hochmittelalterlichen Adelsgeschichte
des ostschwäbischen Raums. Um nur die wichtigsten behandelten Dynastien und
Geschlechter zu nennen: Ottonen, Burchardinger, Konradiner, Salier, Staufer, Zähringer,
Diepoldinger, Grafen von Achalm, Berg, Dillingen, Nellenburg, Pfalzgrafen von Schwaben
(Anhausener Stifter), Pfalzgrafen von Tübingen. Daneben finden sich aber auch einige Beiträge
zu Spätmittelalter und früher Neuzeit, etwa über die niederadeligen Familien der Güssen
und der Vetzer von Oggenhausen oder über das Schnaitheimer »Schlößlein«.

Der Rezensent hat großen Respekt vor der Lebensleistung Bühlers, auch wenn er verschiedentlich
scharfe Kritik an den Arbeiten Bühlers und dessen »genealogisch-besitzgeschichtlicher
Methode« geübt hat (vgl. zuletzt Klaus Graf, Staufer-Überlieferungen aus Kloster
Lorch, in: Von Schwaben bis Jerusalem, 1995, S. 209-240, hier S. 238-240). Mit einer unkritischen
Übernahme der Bühlerschen Hypothesen, wie sie leider bereits häufig zu beobachten
war, ist der Forschung nicht gedient. Weder Methode noch Resultate Bühlers können
in der Substanz akzeptiert werden. Zu viel spricht gegen die von Bühler postulierte Abfolge
großflächiger Besitzareale, die Bühler zufolge fast ausschließlich durch Erbteilungen ausdifferenziert
wurden: römisches Fiskalgut - alemannisches Herzogsgut - karolingisches Königsgut
/Hausgut - Besitz mittelalterlicher Hochadelsfamilien. Eine Fülle spekulativer
Kombinationen wird zu Hypothesentürmen aufgehäuft, ohne daß mögliche Alternativen
hinreichend erwogen werden. Störend ist vor allem Bühlers Neigung zu apodiktischer Formulierung
, die aus Mutmaßungen unversehens Fakten macht. Gelegentlich hat Bühler aber
sich selbst korrigiert. In seiner Studie über die Montfort'sehen Lehen in Brenz und Bächingen
(S. 1131-1137) mußte er zugeben, daß seine Herleitung dieser Lehen von den Grafen von
Werdenberg nicht haltbar war. In der Studie zum Besitz der Grafen von Nellenburg hatte er
geschrieben, es dürfte »so gut wie sicher sein«, daß die Lehen ursprünglich werdenbergische

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