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VOLKER TRUGENBERGER

Württemberg in Hohenzollern -

zur Territorialpolitik der Grafen von Württemberg

an der oberen Donau im Spätmittelalter

Württemberg in Hohenzollern - diese Überschrift für eine Abhandlung über spätmittelalterliche
Territorialpolitik ist nicht unproblematisch. Denn der politischgeographische
Begriff „Hohenzollern", wie er sich heute eingebürgert hat und auch
den nachfolgenden Ausführungen zu Grunde liegt, stammt aus dem ^.Jahrhundert
. Darunter wird der ehemalige preußische Regierungsbezirk Sigmaringen verstanden
, die Hohenzollernschen Lande. Diese erstreckten sich von Haigerloch über
Hechingen bis Sigmaringen, um nur die größeren Städte zu nennen. Die seltsame
Gestalt des Ländchens auf der Landkarte gab Anlass zu folgendem Gedicht:

Mitte rei nach Wirtemberg
hängt a Socke überzwerch,
Stroifle hot er schwarz und weiße,
daß mer g'sieht, er g'hairt de Preuße1.

Der Regierungsbezirk Sigmaringen war von Preußen gebildet worden, nachdem die
Fürsten von Hohenzollern-Sigmaringen und Hohenzollern-Hechingen 1850 im
Gefolge der 1848er Revolution ihre beiden souveränen Fürstentümer an den König
von Preußen abgetreten hatten. Im Spätmittelalter gab es dieses Hohenzollern noch
nicht. Allerdings spielte für die Landesgeschichtsschreibung des 19. und frühen
20. Jahrhunderts die Eigenständigkeit Hohenzollerns durchaus eine Rolle. So behandelte
in der Mitte des vorigen Jahrhunderts Christoph Friedrich Stalin in seiner
,Wirtembergischen Geschichte' unter den hoch- und spätmittelalterlichen Grafengeschlechtern
nur diejenigen, „deren Stammburg im jetzigen Wirtemberg lag;
hiezu noch die Grafen von Zollern", nicht aber beispielsweise die Grafen von Ve-

* Mit Anmerkungen versehenes Manuskript eines am 25. Juni 1998 in Sigmaringen anlässlich
der 45. Jahresversammlung der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg
gehaltenen öffentlichen Vortrages.

1 Hohenzollern. Ein Gedicht. Aus: Mein Heimatland. Hohenzollerisches Lesebuch. Drittes
und viertes Schuljahr. Hrsg. von dem Katholischen Lehrerverband des Deutschen Reiches
und dem Verein katholischer deutscher Lehrerinnen. [1928]. Zit. nach: Otto H. Becker:
Preuße oder Hohenzoller?. In: Preußen in Hohenzollern. Begleitband zur Ausstellung Sigmaringen
1995. Bearb. von Otto H. Becker u.a. Sigmaringen 1995 (Schwarz-Goldene Reihe 2).
S. 123-135, hier S. 128.

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