Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2000/0075
LEOPOLD STIERLE f
Herren von Friedingen,

die das Wappen Alt-Friedingen geführt haben

Nach den Wappenbüchern und den genealogischen Abhandlungen über die Herren
von Friedingen hat es zwei verschiedene Wappen dieses Geschlechts gegeben. Das
eigentliche allgemein bekannte Wappen war im blauen Feld des Schildes ein schwarzer
(oder auch weißer) Schrägrechtsbalken, darauf ein nach oben schreitender gelber
Löwe. Helm, Helmzier und Decken des Vollwappens wurden unterschiedlich
dargestellt.

Dieses Löwenwappen wird allgemein als Wappen Neu-Friedingen bezeichnet.
Daneben gab es aber auch noch ein anderes Wappen, den schwarz/gelb (auch gelb/
schwarz) gespaltenen Schild. Dieses Wappen ist unter dem Namen Alt-Friedingen
bekannt. Das wohl älteste bekannte Wappenbuch, das 1470 fertiggestellte Wappenbuch
des Abts Ulrich Rösch von St. Gallen (f 1491) stellt den gespaltenen Schild in
den Farben schwarz/gelb dar. Diese Darstellung entspricht dem Wappen der Herren
von Steckborn, einer Reichenauer Ministerialenfamilie. Aber bereits einige Jahre
später bringt Konrad Grünenberg1 die Farben in umgekehrter Reihenfolge, gelb/
schwarz. Auch in späterer Zeit begegnen wir sowohl der einen als auch der anderen
Darstellung, selbst bei der gleichen Person. Ob dies auf Zufall, Zweckmäßigkeit
oder Absicht beruht, kann nicht angegeben werden.

Hinweise darüber, welche Personen dieses Wappen Alt-Friedingen geführt haben
, fehlen in den Veröffentlichungen. Verwiesen wird dort kurz auf die alten Wappenbücher
aus dem 15. Jahrhundert, die dieses Wappen erwähnen.

Besonders in heimatgeschichtlichen Veröffentlichungen wird das Wappen Alt-
Friedingen als Wappen der edelfreien Herren von Fridingen an der Donau in Anspruch
genommen. Als Beweis dafür könne der allgemein übliche und eingebürgerte
Name Alt-Friedingen angesehen werden, wird argumentiert. Personen, die dieses
Wappen aber tatsächlich geführt haben sollen, können als Nachweis nicht genannt
werden. Schon immer wurde das Fehlen entsprechender Untersuchungen bemängelt
, dabei ist es dann aber geblieben. Erst Kindler von Knobloch2 (auch Alberti3)
nennt eine Anzahl Personen, die dieses Wappen geführt haben. Diese Personen gehören
alle dem Beginn des 15. Jahrhunderts an, als Bezugspersonen in den alten
Wappenbüchern können sie daher durchaus in Betracht kommen. Es ist also nicht

1 Konrad Grünenberg: Wappenbuch. Wiedergabe 1875.

2 Kindler von Knobloch: Oberbadisches Geschlechterbuch. Heidelberg 1898-1919.

3 Otto von Alberti: Württembergisches Adels- und Wappenbuch. Stuttgart 1889-1916.

73


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2000/0075