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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2000/0089
Herren von Friedingen, die das Wappen Alt-Friedingen geführt haben

und Rudeger, einst von Affolterberg genannt, sich jetzt nach der Burg Kallenberg
nannten, ihre Besitzungen in Affolterberg um 73 Mark Silber dem Armenspital
Uberlingen verkauft haben. Rudolf, der dritte Bruder, war bereits abgefunden.
Uber die tatsächlich bestehenden Verhältnisse in der Gegend um 1200 sind wir nur
wenig unterrichtet. Bis zur urkundlichen Klärung einzelner Fragen helfen uns daher
nur Vermutungen weiter.

Mit einiger Berechtigung kann angenommen werden, daß die Herren von Kallenberg
die Besitznachfolger der edelfreien Herren von Fridingen an der Donau
waren. Haben sie aber auch deren Wappen übernommen?

1283 hatten die vier Brüder Rudeger, Rudolf, Walther und Heinrich von Kallenberg
nach eigenen Angaben noch kein eigenes Siegel61. Zehn Jahre später haben die
Brüder Heinrich und Friedrich einen Eigenmann an das Spital Überlingen übergeben
und die Urkunde selbst besiegelt62. Das Siegel des Friedrich ist an einer Urkunde
von 1314 noch erhalten. Es stellt einen Lindenbaum auf einem Dreiberg dar63.
Nach 1329 scheint dieses Siegel nicht mehr im Gebrauch gewesen zu sein. An mehreren
Urkunden aus der Zeit von 1350 bis zum Aussterben der Familie um 1400
hängt ein Siegel mit neuem Wappen, einem gespaltenen Schild64. Wahrscheinlich
war dies das Wappen der edelfreien Herren von Fridingen, das unter dem Namen
Alt-Friedingen bekannt ist.

9. DER GESPALTENE SCHILD

IM WAPPEN DER FRIEDINGER VOM BUSSEN

Unwillkürlich drängt sich die Gewißheit auf, daß nach dem Erlöschen des Geschlechts
der Kallenberger kurz nach 1400 die beim Bussen ansässigen Friedinger
das Wappen übernommen haben. Die Besitzungen selbst blieben in der Hand des
Hauses Osterreich. Nach 1450 wurde dieses Wappen - der gespaltene Schild - für
sich allein nicht mehr verwendet. Es wurde mit dem Wappen Neu-Friedingen nach
Art der Allianzwappen vereinigt. Auch für dieses Vorgehen haben wir keine Begründung
. Das älteste Siegel mit dem viergeteilten Wappen ist an zwei Urkunden
des Hans von Friedingen zu Krähen von 1467 und 1475 überliefert65. In rascher
Folge kam das Wappen in den Jahren danach auch bei den anderen Friedingern des
Bussener Zweiges in Gebrauch. In vielen Exemplaren ist es erhalten. Interessant ist
seine Entwicklung, denn es gab von Anfang an keine einheitliche Darstellung. Bei
einem viergeteilten Wappen waren die Felder 1 und 4 üblicherweise dem vornehme-

61 Friedrich von Weech (Hrsg).: Codex Diplomaticus Salemitanus. Urkundenbuch der
Cisterziensterabtei Salem. Bd. 2: 1267-1300. Karlsruhe 1886. Nr. 666 (10.8.1283).

62 Freiburger Diözesanarchiv 3 (1868), S. 48 f. Nr. 14 (13.5.1294).

63 Friedrich von Weech (Hrsg.): Codex Diplomaticus Salemitanus. Urkundenbuch der
Cisterzienserabtei Salem. Bd. 3: 1300-1498. Karlsruhe 1895. Nr. 1160 (12.10.1314), Abbildung
Siegeltafel Nr. 253.

64 Siegel des Fritz von Kallenberg von 1399 - Alberti (wie Anm. 3) Nr. 1362.

65 WR 9659 (30.5.1467); WR 9664 (4.10.1475).

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