Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2000/0093
HANS ALBRECHT OEHLER

Die Malerfamilie Schüz in Haigerloch

Der schwäbische Maler Theodor Schüz, dessen hundertsten Todesjahres wir in diesem
Jahrtausend-und Jahrhundertjahr 2000 gedenken, ist mit Jugend-Werken berühmt
geworden, mit denen er Idealbilder der schwäbischen Landschaft und
schwäbischen Lebens gestaltete, vor allem der „Mittagsruhe in der Ernte" und dem
„Osterspaziergang"1. Die „Mittagsruhe" ist auch heute nach fast 150 Jahren noch
das Lieblingsbild des Landes. Das kann man an der Zahl der verkauften Postkarten
in der Stuttgarter Staatsgalerie ablesen. Theodor Schüz hat diese beiden Hauptwerke
noch als Kunststudent in München gemalt und ausgestellt, und bald nach ihrer
Fertigstellung zog er nach Düsseldorf. Seine schwäbische Heimat konnte ihm keine
Professorenstelle gewähren, ihm den Lebensunterhalt nicht sichern, aber losgelassen
hat sie ihn sein Leben lang nicht. Schwäbischen Themen galt auch dort im
Rheinland seine Arbeit. Dort fand er auch eine Tübinger Professorentochter als Lebensgefährtin
, Anna Tafel, die es als Waise an den Niederrhein verschlagen hatte. Er
ist von Düsseldorf aus in den Sommern unermüdlich in seine geliebte schwäbische
Heimat gereist und hat dort auf der Alb und an der Donau Skizzen gemacht, die er
dann in seinem Atelier in Düsseldorf ausgearbeitet hat. Und auch sein Familienleben
war das einer schwäbischen Familie, und offenbar trug es nicht wenige Züge
des Lebens in einem evangelischen schwäbischen Pfarrhause.

Die drei Söhne des Pfarrerssohnes und Künstlers Theodor Schüz waren, jeder in
seiner Art, geprägt vom theologischen und vom malerischen Erbe des Elternhauses.
Als sie heranwuchsen und sich für ein Studienfach entschließen mußten, schwankte
jeder zu seiner Zeit. Von Vater-Seite hatten sie alle drei etwas von der theologisie-
rend grüblerischen religiösen Schwere und etwas von der Lust, ja dem Zwang zu
bildnerischer Gestaltung mitbekommen.

Beim letzten großen Familienfest in Düsseldorf, Theodor Schüzens Silberner
Hochzeit im Sommer 1898, wirkten die Söhne zusammen, um „ihre Eltern und deren
Freunde ... durch eine Reihe von lebenden Bildern zu überraschen, welche verschiedene
der vortrefflichsten Werke ihres Vaters bis ins kleinste getreu widergaben.
Der älteste Sohn, der als angehender Maler die Düsseldorfer Akademie besuchte,

1 Hans Albrecht Oehler und Martina Röben: Theodor Schüz. Schwäbischer Genremaler
. Grafenau 1996. Jörg Becker und Claudine Pachnicke (Hg.): Theodor Schüz 1830-
1900. Tübingen und Albstadt 2000.

91


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2000/0093