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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2000/0196
Neues Schrifttum

Glücksfall für die Inschriftenreihe. Auf Schritt und Tritt registriert man sorgfältige
und akribische Recherche.

Eine umfangreiche Einleitung gibt einen historischen Uberblick zur Kreisgeschichte
und orientiert über die wichtigsten Standorte (Göppingen, Geislingen,
Kloster Adelberg, Faurndau, Donzdorf, Salach, Eybach, Jebenhausen und Uber-
kingen), über die Quellenlage bezüglich der nicht im Original erhaltenen Stücke,
die verschiedenen Inschriftentypen und ihre Schriftformen. Besonders positiv zu
werten ist ein ausführlicher Anhang mit Angaben zu nicht aufgenommenen Inschriften
(S. LIX-LXV). Der Hauptteil bietet 501 Nummern, wobei der Bearbeitungszeitraum
mit dem Jahr 1650 endet. Nr. 1 ist eine vorkarolingische Inschrift auf
einer Gürtelgarnitur des 7. Jahrhunderts; die letzte Nummer 500 betrifft ein in Privatbesitz
befindliches Gemälde aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts mit der
bekannten Ratssitzung Graf Eberhard des Milden von Württemberg. Nicht weniger
als 14 Register erschließen den reichen Stoff für die unterschiedlichsten Fragestellungen
. Allerdings bedauert man, daß die für die Erläuterungen durchgeführten
gründlichen genealogischen Forschungen des Bearbeiters kaum Niederschlag im
Personenregister gefunden haben.

Überregionale Aufmerksamkeit verdienen die kopial überlieferten Beischriften
von Wappen aus den Bädern Göppingen, Jebenhausen und Uberkingen, die Badegäste
dort seit der Mitte des 16. Jahrhunderts zur Erinnerung an ihre Person hinterlassen
haben. So entnimmt man beispielsweise dem Personenregister s.v. „Hohen-
zollern", daß Carl Graf zu Hohenzollern und Sigmaringen 1565 in Jebenhausen
kurte (Nr. 258/76). Uberhaupt bietet der Band eine Fülle von Material zur adeligen
„Erinnerungskultur". Besonders wertvoll sind die Nachrichten zu den in Donzdorf
und Weißenstein residierenden Herren von Rechberg; aber auch zu den Grafen von
Helfenstein und den Herren von Degenfeld, Liebenstein und Zillenhart finden sich
aufschlußreiche Belege.

Abschließend bleibt zu wünschen, daß dieser rundum gelungene Band auch in
anderen Landkreisen das Interesse an Bewahrung und Dokumentation der historischen
Inschriften anregen möge.

Freiburg im Breisgau Klaus Graf

Joachim Zeune: Burgen - Symbole der Macht. Ein neues Bild der mittelalterlichen
Burg. Regensburg: Friedrich Pustet 1996 (2. Aufl.), 246 S., 142 Abb., davon
32 farbig.

„Ein künstlich befestigter, rundum gesicherter Ort zum Schutz" - so definiert ein
Konversationslexikon die Burg. Dieser Betonung der militärischen Funktion, die in
der traditionellen Burgenkunde immer wieder anzutreffen ist, setzt der ausgewiesene
Burgenforscher Joachim Zeune - sich bewußt an den interessierten Laien wendend
- sein „neues Bild" der mittelalterlichen Burg gegenüber. Er sieht die Burg in
erster Linie „als Herrschaftssymbol, als Statussymbol, aber auch als multifunktio-

194


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