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Neues Schrifttum

notwendig ist - selbstverständlich das politische Wirken des Betreffenden angemessene
Berücksichtigung findet und seine Bedeutung für die Reichs- und Territorialgeschichte
gewürdigt wird), stammen aus der Feder von über 50 Bearbeiterinnen
und Bearbeitern. Daß die Herausgeber nicht auf Quellen- und Literaturangaben zu
den Einleitungen und Kurzbiographien verzichtet haben, unterstreicht den wissenschaftlichen
Wert des Gesamtwerkes. Aus Sigmaringer Sicht ist indes auch Kritisches
anzumerken: Zum einen sind bei der 1289 und 1291 urkundlich erwähnten
Gräfin Adelheid von Sigmaringen, einer württembergischen Grafentochter, die
Forschungen von Johann Adam Kraus zu den Sigmaringer Grafen um die Mitte des
13. Jahrhunderts nicht berücksichtigt; zum anderen haben die Herausgeber über
Elisabeth, die Tochter Graf Eberhards des Milden, offensichtlich das Verdikt der
damnatio memoriae verhängt und damit späte Vergeltung an dieser Frau aus dem
Hause Württemberg geübt, weil sie 1428 mit Hans von Werdenberg durchbrannte,
was letztendlich der Grund war, daß die Württemberger 1459 endgültig auf Sigmaringen
verzichten mußten.

Sigmaringen Volker Trugenberger

Gerhard Kraft/Paul Dietrich: Johannes Brenz und seine Zeit. Stuttgart: Calwer Verlag
1999. 33 S.

Gerade rechtzeitig zum 500. Geburtstag des schwäbischen Theologen und Reformators
erschien dieses gut bebilderte Heft in DIN A 4-Format. Die beiden Vf. verfolgen
mit dieser Veröffentlichung das Ziel, das Leben des Johannes Brenz und dessen
zeitlichen Kontext den „jungen Menschen" nahezubringen (Vorwort, S. 2). Dies
suchen sie zunächst mit einigen kurzen szenischen Darstellungen zu erreichen
(Müllersfamilie, Bauer in der Stadt S. 3-6; Bauernkrieg S. 14-16), dann aber vor allem
mit einer fiktiven Lebensrückschau des Reformators, so als erzählte dieser seinen
Enkeln aus seinem Leben (S. 10-13, 17-25). Zur didaktischen Vertiefung werden
zu den einzelnen Abschnitten Aufgaben gestellt. Eine Zeittafel (S. 28-31) sowie
ein Glossar (S. 32-33) runden die Textfolge ab. - Somit handelt es sich bei vorliegender
Broschüre um eine Handreichung für den evangelischen Religions- und
Konfirmandenunterricht.

Das hierbei entstehende Bild der Reformationszeit ist überaus anschaulich, in
sich schlüssig und überzeugend, nur werden die Forschung wie auch die ökumenischen
Bestrebungen der vergangenen fünfzig Jahre in einigen wesentlichen Teilen
außer Acht gelassen. Einige Beispiele: Die Landbevölkerung störte sich um 1500
keineswegs an den Zölibatsverstößen ihrer Pfarrer, wie S. 3 zum Ausdruck gebracht
; auch wird man nicht verallgemeinernd sagen können, den Bauern sei es um
1500 schlecht gegangen (S. 6). Vor allem aber bleibt hier unerwähnt, daß die Einrichtung
eines neuen Kirchenwesens keineswegs so glatt und problemlos vonstatten
ging wie es die vorliegenden Texte erscheinen lassen. Insbesondere war der Katechismusunterricht
weitgehend erfolglos geblieben, wie Gerald Strauss 1978 über-

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