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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2001/0019
Vilsingen und seine Einwohner vor mehr als 300 Jahren

gebremst, was aus dem Vilsinger Einwohnerverzeichnis von 1704 hervorgeht14
(54 Familien), worauf O. Becker hinweist15.

4. VILSINGEN HATTE DAMALS KEINE EIGENE PFARREI

Vilsingen war seit dem Spätmittelalter, etwa seit 1350, eine Filiale der Pfarrei Gutenstein
. Man weiß heute nicht mehr, worin die Gründe lagen, warum damals die Pfarrei
Vilsingen aufgelöst und die Pfarrei Gutenstein geschaffen wurde, obwohl Vilsingen
schon immer größer als Gutenstein war und vor 1350 eine eigene Pfarrei hatte16.
Vielleicht lag es an der Pest, die Mitte des 14. Jahrhunderts ihren Höhepunkt hatte
und die viele Ortschaften leergefegt hatte, vielleicht auch Vilsingen. Auf jeden Fall saß
der Pfarrer, der vor mehr als 300 Jahren auch für Vdsingen zuständig war, in Gutenstein
. Er hieß, als das obengenannte Untertanenverzeichnis im Jahr 1671 erstellt wurde
, Magr. Balthasar Bücheler. Er stammte aus Kreenheinstetten17 und lebte von 1615
bis 1687. Er war 31 Jahre lang Pfarrer von Gutenstein, also von 1656 bis 168718. Sein
Vorgänger war Jacob Mayer, der 1646 in Verbindung mit einem Erblehenhof der
Gutensteiner Kirche in Vilsingen erwähnt wird19. Die Nachfolger von Magr. Balthasar
Bücheler waren Matthias Ramsperger und Jacobus Andreas Anfang, die beide
nur relativ kurz im Amt waren, letzterer bis 1695. Demgegenüber übte in der Folgezeit
Franciscus Josephus Deber das Amt des Pfarrers von Gutenstein sehr lange aus,
nämlich von 1695 bis 173 420. Er hat sich im Kreuzesstamm des Kruzifix der Vilsinger
Kirche mit den Worten: SS. Theoll. Parochus. et Guettenstein et Filsingen verewigen
lassen. Noch heute kann man diesen Hinweis am Kruzifix in der Vilsinger Friedhofskirche
nachlesen.

Für die Filiale Vilsingen mußte der Pfarrer einen Hilfsgeistlichen, einen sogenannten
Cooperator oder Vikar, einstellen. So kann man in dem Gutensteiner Pfarrurbar
von 168 721 lesen:... muß ein Pfarrherr zur Versehung der Filial Villsingen einen Coo-
peratoren halten, und alle Sonn und Feyertäge daselbsten den Gottesdienst versehen
lassen. Oder an anderer Stelle: So ist ein Pfarrherr allhier schuldig an Sonn und Fey-
ertägen allda zu Villsingen Meß zu halten oder durch einen Cooperatoren halten zu
laßen, und sie in Krankheiten zu besuchen, und auch allda zur Erde zu bestatten und
nach aller Nothdurft zu versehen, wie die allhiesigen und alle andre Pfarrkinder. In
der Zeit, als Caspar Stroppel Vilsingen besuchte (um 1680), war Johannes Jacobus

14 Untertanen der Herrschaft Jungnau; Vilsingen; Sigmaringer Staatsarchiv; FAS, Rubrik 57,
Fasz. Nr. 1; 1704-1709.

15 Otto H. Becker: 1200 Jahre Vilsingen; Amtsblätter 1993/1994 der Gemeinde Inzigkofen.

16 F. Eisele: Zur Geschichte der Pfarrei Vilsingen. In: Freiburger Diözesan-Archiv (1923),

5. 23-41.

17 Visitationsakten; Diözesanarchiv Freiburg; 1665, Ha 65, S. 684-685;

18 Tauf- Ehe- Sterberegister 1740-1810 von Vilsingen; Pfarrei Gutenstein (Parochi Gutenstei-
nensis); auf der ersten Seite sind die Pfarrer von Gutenstein von 1657 bis 1793 aufgeführt.

19 Diözesan-Archiv Freiburg, Specialia Bistum Konstanz, Pfarrei Gutenstein, A3/1029, 1646.

20 Wie Anmerkung 18.

21 Urbarium Parochiae Guttensteinensis, 1687; Pfarrarchiv Vilsingen.

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