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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2001/0028
Alfred Stroppel

Übrigens konnte Caspar damals nicht geradewegs den Buzenweg hinunterlaufen
bis zur heutigen Lindenwasenstraße, die damals allenfalls ein kleiner Weg war. Die
Flurbereinigung mit der Begradigung der Wege und Schaffung neuer Feldstücke kam
erst ca. 200 Jahre später nach Vilsingen. Caspar mußte auf seiner Fußwanderung nach
Vilsingen in etwa hinter den Salenäckern, also kurz vor dem Ort, rechts abbiegen.
Hier war auch eine Wiese, die der Gemeinde als Viehweide diente, man nannte sie
damals auch Espan. Dort fanden früher mit großer Wahrscheinlichkeit auch die
Dorffeste statt. Kurz danach mündete sein Fußweg in den Mühlweg, der nach Diet-
furt führt, und erst danach überquerte er den Dorf-Etter, wie die Grenze zwischen
Dorf und Feldflur damals hieß, und er betrat das Dorf Vilsingen.

9. DIE VILSINGER MUSSTEN IHR GETREIDE IN DIETFURT
MAHLEN LASSEN

Unmittelbar an der Donau liegt wenige Kilometer nördlich von Vilsingen der Weiler
Dietfurt. Er ist über den sogenannten Mühlweg mit Vilsingen verbunden. Seit alten
Zeiten befand sich hier auf einem Kalkfelsen eine Burg, die aber im 17. Jahrhundert
nur noch eine Ruine war, wobei man heute nicht mehr genau weiß, ob die Burg zerstört
worden ist oder allmählich verfallen ist, nachdem sie wohl seit Anfang des
16. Jahrhunderts nicht mehr bewohnt wurde. 1509 wird noch ein Burgvogt von Dietfurt
genannt, der noch auf der Burg gelebt haben könnte47. Im Urbar von 153648
steht: Das Schlos Dietfurt mit allem Begriff an der thonaw gelegen, ist meins gnedi-
gen Hern von Fürstemberg ainig vnnd aigen. Auch werden in diesem Urbar noch in
Dietfurt liegende Wiesen, Acker und Gärten erwähnt, die als des „Burgvogts Güter"
benannt sind.

Am Fuße des Burghügels befanden sich seit Alters her und so auch vor mehr als
300 Jahren eine fürstenbergische Erblehenmühle und zwei fürstenbergische Erblehenhöfe
, die 1680, als Caspar Stroppel Vilsingen besuchte, auch bewirtschaftet
waren. Auf der Mühle saß Constantin Kleiner. Die beiden Erblehenhöfe wurden zu
diesem Zeitpunkt von der Witwe des Martin Stroppel und von Joseph Beckh bewirtschaftet49
. Die Einwohner von Dietfurt wurden, was die „Gerichtsbarkeit" betrifft,
wie die Vilsinger behandelt. So kann man in dem schon zitierten Urbar von 1536
lesen: Die Unterthanen zu Dietfurt gehen in das Gericht vnnd vnnder den Stab zu
Vilsingen.

Die Mühle, die über einen von der Donau abgezweigten Wassergraben (milbach)
gespeist wurde, hatte entsprechend dem Urbar von 1536 drei Mühlräder, über die
unterschiedliche Mahlaggregate angetrieben werden konnten. In diesem Urbar ist
auch folgendes festgelegt: Vnnd seind die vnderthanen zu Dietfurt und Vilßingen
schuldig in diser vnnd kainer anndern milin zemalen, was auch noch vor 300 Jahren
galt.

47 Max Beck: Dietfurt. Manuskript, März 1983.

48 Wie Anmerkung 1.

49 Wie Anmerkung 13.

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