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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2001/0033
Vilsingen und seine Einwohner vor mehr als 300 Jahren

11. DIE BEIDEN VILSINGER HEILIGENHÖFE DER
GUTENSTEINER KIRCHE

Als erstes geht Caspar Stroppel vom Dietfurter Mühlweg kommend über das „Gässle"
zum Erblehenhof H 13 (siehe obige Tabelle) der Gutensteiner Kirche, der im Gewann
„Am Gässle" liegt. Er wird in dieser Zeit von Martin Kleiner bewirtschaftet. In diesem
„Heiligenhof", der die Haus-Nr. 73 trägt (siehe Lageplan) ist mit sehr großer
Wahrscheinlichkeit Caspar Stroppel um das Jahr 1640 geboren worden. Sein Vater war
der oben in Verbindung mit diesem Hof H 13 zitierte Erblehenhofbauer Johann
Stroppel (C: söhn), der in den Jahren zwischen 1640 und 1652 gestorben sein muß, als
sein Sohn Caspar, der spätere Küfer des Klosters von Inzigkofen, noch ein kleines
Kind war. Sein Großvater hieß ebenfalls Caspar Stroppel. An ihm soll ähnlich wie bei
Conrad Herbst (siehe weiter vorn) der Uberlieferung nach eine Wunderheilung der
„Guten Beth von Reute" geschehen sein59. Um 1652 und danach wurde der Hof wohl
einige Zeit von Caspar Kaab (siehe obige Tabelle) geführt, bis ihn dann, vielleicht um
1660, ein Georg Kleiner übernommen hat60. Um 1675 ist Georg Kleiner gestorben.
Spätestens dann ging der „Heiligenhof" an seinen Sohn Martin Kleiner61 über, der mit
Maria Stropplerin62, wahrscheinlich einer Schwester von unserem Caspar Stroppel,
verheiratet war. Kurz vorher muß dieser Hof abgebrannt sein, denn in den Jungnau-
er Amtsprotokollen vom 22.5.167563 kann man lesen: Vilsingen; fahl 6 fl. Martin
Kleiner allda, vertragt seines vatters Georg Kleiners seel. fahl, unnd weilen ihme
khürtzlich sein Haus abgebrändt, dahero er mit wideraufferpawung eines newen nit
in geringe armuthey geraten, alß solle er geben 6 fl. Martin Kleiner hat sein Haus
wieder aufgebaut, denn im Urbar der Sanct Gallen Pfarrkürchen allhier zue Gueten-
stein von 16 8 564 wird die entsprechende Hofstelle wie folgt beschrieben: Hauß, Hoff
vnd Scheiir, sampt dem Baum Krautt unnd Graßgartten, hofraithin, Tung und Holz-
legin, alles ahn- unnd beieinanderen zue Vilsingen, mitten im Dorff gelegen, vornen
mit dem Krauttgärtelen ahn die Gassen, und Conradt Enderlin, binden ahn Salman-
schweiler Guett, unnd im überigen mit dem Gartten, ahn Urban Blödem, Georg
Kleinern, Melchior Booßen, unnd Michel Ennderlin stoßendt. Sicher wird das Haus
1680 schon wieder aufgebaut gewesen sein, als unser Caspar Stroppel seinem
Geburtsort einen Besuch abstattete. Seit dieser Zeit ist dieser Heiligenhof im Besitz
der Familie Kleiner, die von dem genannten Ehepaar Martin Kleiner (geb. 1648) und
Maria Stropplerin (geb. 1649) abstammen.

Als Caspar Stroppel vor seinem Geburtshaus stand, konnte er auch hinüber zu der
altehrwürdigen Kirche (Haus-Nr. 85) schauen, in der ihn vor etwa 40 Jahren der

59 Erster Seligsprech.prozeß „Gute Betha"; 1623; „Miracula Cod. 13"; Klosterarchiv Reute:
AKX 12.

60 Wie Anmerkung 38.

61 Ebd.

62 Wie Anmerkung 13.

63 Ho 171, Amtsprotokolle der Herrschaft Jungnau, Alt. Bestand, Nachtrag B, Nr. 19, Paket 8,
Band E, 1675, fol 212 v, Staatsarchiv Sigmaringen.

64 Wie Anmerkung 38.

19


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