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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2001/0034
Alfred Stroppel

Gutensteiner Pfarrer Jacob Mayer oder sein Vikar unter dem Bild der „Klugen und
törichten Jungfauen" und dem Bild des „Fürstenbergischen Wappen" getauft hat.
Beides wurde 1535 an die Innenwände des Chores der Vilsinger Kirche gemalt65, also
kurz nachdem die Fürstenberger den Ort Vilsingen von den Werdenbergern übernommen
hatten (1534). Damit sollte auch dokumentiert werden, daß sich die Fürstenberger
als die Patronatsherren der Vilsinger Kirche verstanden („ius inscriptionis").
Man kann diese Bilder noch heute sehen. Wer die Taufpaten unseres Caspar Stroppel
waren, wissen wir nicht, wir kennen bis jetzt nicht einmal seine Mutter, da die
Vilsinger Kirchenbücher erst in den 70er Jahren des 17. Jahrhunderts beginnen. Um
die Kirche herum sieht er den Friedhof, wo seine Vorfahren einschließlich seinem
Vater begraben liegen, denn, obwohl Vilsingen eine Filiale der Pfarrei Gutenstein war,
hatten die Vilsinger seit Alters her das Recht, auf ihrem Friedhof kirchlich begraben
zu werden, worauf schon hingewiesen wurde. Er sieht das „Kirchgässle", das schon
153666 erwähnt wird, und über das schon Generationen von Vilsingern zur Kirche
oder zum Friedhof gelaufen sind.

Der zweite Vilsinger Heiligenhof der Gutensteiner Kirche (Hof H 12 in obiger
Tabelle) trug wahrscheinlich später die Haus-Nr. 58 (liegt außerhalb des obigen Lageplanes
). Er lag am Ende der heutigen Unterdorfstraße, die damals „die Gasse" hieß,
und zwar auf der rechten Seite des heutigen „Glaserbühls". Er stand wahrscheinlich
auf dem letzten Grundstück vor dem Abzweig zum Gässle bzw. zur Lindenwasen-
straße. Diesen Hof besaß um 1680 Christoph Booß (geb. 1659), der mit Eva Kaabin
(geb. 1653) verheiratet war67 6S. Vor ihm hatte diesen Heiligenhof sein Schwiegervater
Caspar Kaab inne, der ihn etwa um 1660 übernommen hatte, und zwar von seinem
Vater Hannß Kaab. Interessanterweise ist der hier genannte Caspar Kaab identisch
demjenigen, der in Verbindung mit dem ersten Heiligenhof genannt wurde, den er
wohl eine gewisse Zeit auch parallel bewirtschaftet hat. Er war mit der Tochter des
Matthies Bendel verheiratet69, der entsprechend obiger Tabelle um 1632 Erblehenhof-
bauer auf dem Heiligenhof H 12 war. Im übrigen hat wohl der damalige Hofbesitzer
Christoph Booß mit seiner Familie in jener Zeit nicht auf seinem Hof gewohnt, da im
Urbar von 1685 bei der Beschreibung des Hofes steht70: Ein Hauß, so aber dermah-
len ohnerbawt, sondern allein die Hofstatt zue Hauß und Scheur, sambt hofraithin,
Tung unnd holzlegin vorhanden, sambt dem gartten darbet, worinnen die Hofstatt
ligt,mitten im dorff vornen ahn Melchior Booßen hofraithin, binden ahn etc. ....
Der Hof wurde möglicherweise im Dreißigjährigen Krieg zerstört. Höchst wahrscheinlich
hat Christoph Booß im Hof seines Vaters Melchior Booß gewohnt, der
entsprechend den obigen Ausführungen seinem Heiligenhof gegenüber gelegen war.
Der Hof von Melchior Booß war der Fürstenbergische Erblehenhof H 4 (siehe obige
Tabelle).

65 Wie Anmerkung 24.

66 Wie Anmerkung L

67 Wie Anmerkung 38.

68 Wie Anmerkung 13.

69 Wie Anmerkung 13.

70 Wie Anmerkung 40.

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