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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2001/0108
Otto Werner

Tage vor ihrem Jubiläum wurde sie vom Mutterhaus in Heppenheim abberufen, um
in den wohlverdienten Ruhestand zu treten. Durch ihren unermüdlichem Fleiß, mit
ihrer großen Umsicht, mit ihrem Wirken und Streben für das Ansehen der Anstalt
und die Versorgung ihrer Pfleglinge hatte sie sich große Verdienste erworben. Sie
erlebte die Entwicklung dieser wohltätigen Anstalt mit und durfte auch den Ausbau
zum stattlichen Altersheim mitverwirklichen. An ihre Stelle wurde vom Mutterhaus
in Heppenheim Schwester M. Loyola als Oberin des Altersheims berufen"53.

Auf Beschluß des Gemeinderats Hechingen erhielt das von Fürstin Eugenie gestiftete
Altersheim im Sept. 1947 die Bezeichnung „Fürstin Eugenien-Altersheim". In
einem Zeitungsartikel hieß es 1954: „Die im Altersheim tätigen Barmherzigen Schwestern
sind bekanntlich in ihren Ansprüchen auf Entschädigung sehr bescheiden. Wäre
die Stadt gezwungen, andere Kräfte für diese Pflegearbeiten einzusetzen und sie nach
den üblichen Gehaltssätzen zu bezahlen, entstünde ein jährlicher Mehraufwand von
20 000.- DM"54.

Die letzte Oberin war Schwester Anita, die als Melanie Pretzl am 4. Februar 1909
in Meßkirch/Kreis Sigmaringen das Licht der Welt erblickte. Am Ende ihrer Kindheit
und in ihrer Jugendzeit wuchs sie aber in Hechingen auf, denn im Jahr 1919 zog die
Familie Pretzl nach Hechingen. Als Mädchen besuchte sie die Höhere Töchterschule,
die Kaufmännische Schule sowie die Frauenarbeitsschule in der Zollerstadt. 1933 trat
Melanie Pretzl in den Orden der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von
Paul in Heppenheim an der Bergstraße ein. Von ihrem 24 Lebensjahr an widmete sie
ihr Leben ganz und gar Gott und den Mitmenschen. In der Mainzer Klinik erhielt sie
ihre Ausbildung als Schwester in der Kleinen und Großen Krankenpflege, arbeitete

53 S. 52 - Im Adreßbuch für Hohenzollern 1931 ist unter Städtisches Altersheim, Gammer-
tingerstraße 4, (Verwaltung auf dem Rathaus: Bürgermeister,) als Verwaltungspersonal aufgeführt
: Schwester Oberin Loyola - Schwester Verona - Schwester Benno - Schwester Wilfried
- Schwester Konrad-Marie - Schwester Justine - Oberknecht: Ott Karl. (Adreßbuch für
Hohenzollern 1931. Sigmaringen o.J., S. 156.)

1941, Jan. Die Schwester Oberin M. Loyola verschied am Sonntag-Vormittag (19.01.) nach kurzer
Krankeit. I.V des Bürgermeisters stellte der Erste Beigeordnete Dr. Thomas Pfeffer fest: Die
Verstorbene hat 10 Jahre lang das Altersheim mit Geschick und Umsicht im Hause geleitet. Die
Beerdigung fand am Dienstag-Nachmittag (21.01.?) 3 Uhr statt. (Stadtarchiv Hechingen, Akten
200, Nr. 1533 Altersheim. Personal. Bund: Beirat für Land= u. Forstwirtschaft u. Altersheim.
1. Januar 1935.)

Auf ihrem Sterbebildchen steht: „Jesus! Maria! Josef! [Foto] Zur Erinnerung im Gebete an die
Ehrwürdige Schwester M. Loyola Oberin im Altersheim Hechingen geboren am 30. Mai 1872
in Obergriesheim O.-A. Neckarsulm gest. am 19. Januar 1941 in Hechingen im 47 Jahr ihrer
hl. Profeß.

Eingekleidet in Straßburg am 19. Dezember 1892, bis 1894 im Invalidenhaus in Mainz, hl. Profeß
am 21. Oktober 1894, bis 1931 wieder in Mainz, seit 24. September 1931 Oberin im städt.
Altersheim in Hechingen.
Heiliger Vinzenz von Paul bitte für sie!

Herr gib ihr die ewige Ruhe und das ewige Licht leuchte ihr; Herr laß sie ruhen in Frieden.
Amen." (HHBH, Sign. K 886. I 14.)

54 Hohenzollerische Zeitung. 10. Jahrgang. Nummer 247. Hechingen, Samstag, 23. Oktober
1954.

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