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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2001/0112
Otto Werner

Davon erhielt das Mutterhaus der Schwestern 2700 Mark und für den Rest von 1718
Mark hat das hiesige Spital66 den Unterhalt der 3 Krankenschwestern besorgt. Es ist
klar, daß dieser Unterhalt der 3 Schwestern mehr als billig war. Für diese 4418 Mark
wurde an Arbeit geleistet: 216 volle Nachtwachen, 361 volle Tagespflegen und 5665
Dienstleistungen an den verschiedensten Kranken. Rechnet man Nachtwachen und
Tagespflegen ebenfalls als einfache Dienstleistung, so ergibt sich für die einzelne
Dienstleistung eine durchschnittliche Bezahlung von 71 Pfennig: ein wahres Weltwunder
in unserer verteuerten Zeit.

Jedermann wird sofort einsehen, daß eine Neuorientierung des Schwesternvereins
nach seiner finanziellen Seite unbedingte Notwendigkeit ist; schon auch deswegen,
weil manche Wochen und Monate lang die Dienstleistung der Schwestern in Anspruch
genommen haben, ohne dafür mehr zu bezahlen als den Vereinsbeitrag und auch deswegen
, weil manche sich erst dann als Mitglieder dem Vereine anschlössen, als sie
krank wurden und die Pflege brauchten. Künftig wird der Schwesternverein und mit
ihm die Krankenpflege in der Stadt vom Caritas=Verein in Hechingen übernommen.
Der Mitgliedsbeitrag wird auf 10 Mark festgesetzt. Es bleibt aber jedem einzelnen Mitglied
unbenommen, mehr zu entrichten. Für die Nachtwachen, Tagespflegen und die
anderen Dienstleistungen wird eine mäßige Entschädigung in Rechnung gesetzt,
wovon der jeweils entrichtete Vereinsbeitrag abgezogen wird. Armen wird die Krankenpflege
wie bisher kostenlos gewährt; bei Bedürftigen nach Maßgabe der Leistungsfähigkeit
berechnet. Auf diese Weise kann auch dem Spital eine entsprechende
Entschädigung für den Unterhalt der Krankenschwestern gegeben werden.

Ich übergebe diese Zeilen der Oeffentlichkeit und hoffe, daß sie bei näherer Durchprüfung
an der Hand der Zahlen eine gerechte und verständige Beurteilung finden
werden.

Fischer, Stadtpfarrer"67.

1938 wurde Schwester Maria Ottilie für „50 Jahre im Dienst der Krankenpflege"
gedankt. Es hieß: „Schwester Maria Ottilie im Krankenhaus in Hechingen hat
am gestrigen Sonntag ihren goldenen Profeßtag feiern können und dies in aller Stille
getan. Seit 50 Jahren ist sie auch in der Krankenpflege tätig. Rund 40 Jahre hat sie diesen
Dienst in Hechingen geleistet. Ihre besondere Aufgabe war und ist auch heute
noch die Pflege der Hauskranken. In ungezählten Tagesstunden und Nachtwachen
hat sie an Krankenbetten geweilt, viel Schmerz und Leid gesehen, aber auch viel Linderung
und Trost geben können. Einer großen Zahl der Hechinger, die auf Heiligkreuz
ruhen, ist sie in der schwersten und letzten Stunde ihres Lebens mit Liebe und
Güte beigestanden. Wir glauben im Sinne vieler Familien unserer Stadt zu sprechen,
wenn wir der Schwester Maria Ottilie, die in ihrer Bescheidenheit ihren Jubiläumstag
unbeachtet vorübergehen lassen wollte, aufrichtige Glückwünsche auszusprechen
und innigen Dank sagen"68.

66 Gemeint ist das Krankenspital.

67 Hohenzollerische Blätter. 93. Jahrgang. Nummer 243. Hechingen, Montag den 24. Oktober
1921.

68 Hohenzollerische Blätter. Nummer 84. Montag, den 11. April 1938. 110. Jahrgang.

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