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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2001/0115
Das Wirken der Barmherzigen Schwestern in Hechingen

6. IN DER ARBEITERSPEISEANSTALT UND IM MARIENHEIM (1898 -1980)

Als im Jahr 1898 in Hechingen eine Arbeiterspeiseanstalt errichtet wurde, konnte
man dies zunächst nur mit Unterstützung des Eitel-Friedrich-Pfründehospitals und
deren Schwestern. Oberamtmann Longard schrieb am 17. Januar 1898 beschwichtigend
an Regierungspräsident von Oertzen in Sigmaringen: „Die Hausordnung des
Spitteis wird nur insofern alterirt74, als den Spittelinsaßen jetzt schon zwischen 11
und 12 Uhr ihr Mittagessen einnehmen müssen. Den Schwestern sind auf Kosten, die
das Comite aufbringt, Hülfskräfte an die Seite gestellt; ebenso sind die nothwendigen
ersten Anschaffungskosten (Einrichtungsgegenstände pp.) von dem Comite aufgebracht
worden. Ueberhaupt erwachsen durch das Unternehmen dem Spittel weitere
Kosten nicht"75.

Weil sich der Speisesaal im 'Spittel' bald als zu klein erwies, entschloß sich das
Komitee zum Bau eines eigenen Gebäudes. Die Verwaltung des Pfründehospitals
überließ dem Komitee hierfür ein Gelände von 9,15 ar mit dem 'Jägerhäuschen' bzw.
der 'Maierwohnung'76 zu einem jährlichen Pachtpreis von 200 Reichsmark. Der
Pachtvertrag wurde am 1. Oktober 1898 auf zehn Jahre abgeschlossen, als die Bauarbeiten
schon längst im Gange waren. Dieses gute Einvernehmen war nur möglich
durch die teilweise Personalunion der Verwaltung des Pfründehospitals und dem
Komitee der Arbeiterspeiseanstalt, aber auch der Schwestern. Das vorhandene Häuschen
sollte als Wohnung für die Schwestern der Arbeiterspeiseanstalt dienen, und die
Speiseanstalt wurde in unmittelbarem Anschluß an diese frühere Pächterwohnung
errichtet77. (Den Pachtvertrag zwischen dem Pfründehospital und der Arbeiterspeiseanstalt
verlängerte man am 1. Oktober 1908 auf unbeschränkte Zeit bis zum Erwerb
der Grundstücke in den Jahren 1921 und 1933.)

Anfangs übernahmen die Schwestern vom Pfründehospital die Dienste im Haus
(Küche und Unterbringung). Oberin war Schwester Zita. Ihnen zur Seite standen
Hilfskräfte, für deren Entlohnung das Komitee aufkam.

Geldmittel durch den Krankenpflegeverein aufgebracht werden sollen. Der Jahresbeitrag ist
äußerst niedrig und beträgt 6 DM. Mit ihm ist im Bedarfsfall die einfache Hauskrankenpflege
abgegolten mit Ausnahme natürlich von Nachtwachen und anderen Sonderleistungen. Beitrittserklärungen
werden vom Kath. Stadtpfarramt entgegen genommen. Nur durch zahlreiche
Anmeldungen ist der Krankenpflegeverein gesichert. Bei genügender Mitgliederzahl dürfte es
auch möglich sein, eine zweite Schwester anzustellen. Wie schon berichtet, ist es ganz unmöglich
, für diesen Zweck Barmherzige Schwestern zu bekommen, wie sie bis vor einigen Jahren
in Hechingen die Krankenpflege besorgten. Es ist zu erwarten, daß auch die Stadt zur neuen
Krankenpflegestation einen ansehnlichen Zuschuß leistet." (Hohenzollerische Zeitung. 11.
Jahrgang. Nummer 279. Samstag, 3. Dezember 1955.)

74 alteriert = verändert

75 Staatsarchiv Sigmaringen, Ho 235 Bd. 9 I-IV F 687. Acta betreffend die Arbeiter=Speise-
anstalt zu Hechingen.

76 Dieses kleine Haus (Nr. 433) bewohnte bis dahin der pensionierte Steueraufseher Bonne-
vie. Zu dem Häuschen gehörte ein Hofraum und Garten.

77 Longard (wie Anm. 24) S. 31.

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