Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2001/0119
Das Wirken der Barmherzigen Schwestern in Hechingen

Die „Großen" dürfen den beiden Schwestern schon viel helfen, und sie tun es gern
und eifrig. Sie beteiligen sich tapfer am Gemüseputzen, am Kartoffelschälen und
Abtrocknen, und wenn am Nachmittag die Schulaufgaben endlich gemacht sind,
dann dürfen sie in die Stadt zum Einkaufen gehen. Denn auch die Kleinen sollen
schon lernen, eine Verantwortung zu übernehmen und sich nützlich zu machen. So
herrscht hier nun schon seit über 100 Jahren ein reges und fröhliches Leben und Treiben
. Wie viele Generationen werden wohl noch hier ihre ersten Kindheitseindrücke
empfangen?"

In dem Zeitungsartikel „Neues vom Hechinger Kinderhaus"97 vom 8. September
1952 erfahren wir: „In den Räumen, wo die Kinder täglich den Besuch der geliebten
„Fürstinmama" erhielten, mit ihr spielen durften und auch gütige Ermahnungen entgegennahmen
, waltet heute [1952] noch der Geist der fürstlichen Kinderfreundin. Die
Aufgaben sind jedoch seither erweitert worden. Nicht nur die „Externen", derzeit
etwa 40 an der Zahl, die abends nach Hause gehen oder von der Mutter abgeholt werden
, erfüllen die Säle und den großen Garten mit ihrer Lebendigkeit und ihrer Spielfreude
. Für die „Internen", heute etwa 10, ist das Kinderhaus für kürzere oder längere
Zeit die Heimat und ersetzt ihnen Familie und Heim. Wenn man diese Kinder fragt,
wem sie gehören, sagen sie „der Schwester". Würde man weiter in ihren Schicksalen
nachforschen, käme manche menschliche Tragödie von Unglück, Leid und Schuld
ans Licht. Doch die Kinder spüren in der Obhut der Ehrw. Schwestern nichts davon,
am wenigsten die wenigen Wochen alten Kleinkinder, die in den Bettchen liegen,
während die älteren bis zu 12 Jahren alten „Internen" schon den Ehrgeiz haben, sich
den Schwestern mit ihrer Hilfe nützlich zu machen. Sie sind nicht minder fröhlich
wie die andern das Kinderhaus bevölkernden Kinder und haben es den Schwestern zu
verdanken, daß ihr junges Leben nicht der Liebe zu entbehren braucht."

Gleich nach der Währungsreform hatte Schwester Mathilde sich zum Ziel gesetzt,
die sanitären Anlagen zu verbessern. Im Laufe der Jahre sammelte sie bei allen möglichen
'guten Leuten' 11 000 DM. Voll Zuversicht hoffte sie, die fehlenden 7000 DM
auch noch zusammenzubringen, so daß 1952 das Vorhaben ins Werk gesetzt werden
konnte98. So errichtete man in dem Winkel zwischen dem Vordergebäude und dem
rückwärts in den Garten vorstoßenden Saal einen Anbau für die sanitären Einrichtungen
. Das Erdgeschoß fand als Waschküche und Kohlenkeller eine nützliche
Verwendung99. 1954 hob man die Kinderkrippe für Säuglinge auf, was erhebliche
Einnahmeausfälle mit sich brachte100.

97 Ein neu erstellter Anbau für die sanitären Einrichtungen kam dieses Jahr hinzu. Hohen-
zollerische Zeitung Nr. 141 vom Montag, 8. September 1952.

98 Ein 18 000-Mark-Projekt: Schwester Mathilde kämpft für eine Idee - 7000 Mark fehlen
noch - aber der Anbau fürs Kinderhaus steht. Schwarzwälder Bote Nr. 143 vom Dienstag,
9. September 1952.

99 Neues vom Hechinger Kinderhaus - Ein neu erstellter Anbau für die sanitären Einrichtungen
kam dieses Jahr hinzu. Hohenzollerische Zeitung Nr. 141 vom Montag, 8. September 1952.

100 „Kindergarten für die Unterstadt aufs Eis gelegt /Aus der Sitzung des Gemeinderats
- Zuschuß für Kinderhaus erhöht - in: Hohenzollerische Zeitung Nr. 1 vom Samstag,
2. Januar 1954.

105


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2001/0119