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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2001/0257
II. Neues Schrifttum
Besprechungen

Methoden der Schriftbeschreibung. Hg. von Peter Rück. Stuttgart: Thorbecke Verlag
1999. 490 S., zahlr. Abb. ( = Historische Hilfswissenschaften Bd. 4)

Während selbst bei wissenschaftlicher Literatur Buchtitel oft mehr versprechen, als
der Text dann leistet, ist es im vorliegenden Fall umgekehrt. Denn die Beiträge des
stattlichen und reich bebilderten Bandes, der im Kern auf einem zweitägigen Marburger
Kolloquium von 1990 basiert, gehen weit über rein paläografische Beschreibungsformen
hinaus, wie sie der hilfswissenschaftlich orientierte Leser erwartet.
Vielmehr liegt der Publikation der Versuch zugrunde, die bisher angewandten Methoden
und Terminologien aller mit Schrift befassten Disziplinen darzustellen und zu
vergleichen - mit dem Ziel, „ein weitgespanntes Spektrum von Beschreibungsmöglichkeiten
miteinzubeziehen und den paläographischen Diskurs über die Schrift
durch psychologische, forensische, graphologische, typographische, didaktischpädagogische
, graphetische und linguistische Ausblicke zu erweitern" (S. 7).

Herausgekommen ist dabei ein anregender Sammelband, der jedem an der Schrift
Interessierten eine faszinierende Vielfalt von Perspektiven zum Schreiben und zum
Geschriebenen bietet. Insgesamt 43 Beiträge umfasst er, von denen 10 auf dem vom
Marburger hilfswissenschaftlichen Institut veranstalteten internationalen Kolloqium
als Referat gehalten worden waren, die Mehrzahl somit erst später entstand. Gegliedert
sind die verschiedenen Beiträge in drei Blöcke. Der erste ist „Paläographische
Methoden" überschrieben und enthält neben Aufsätzen mit grundsätzlicher Ausrichtung
(Armando Petrucci: Die beschriebene Schrift; Guglielmo Cavallo: Methoden
der Schriftbeschreibung in der griechischen Paläographie; Gudrun Bromm: Neue
Vorschläge zur paläographischen Schriftbeschreibung; Edna Engel: The Analysis of
the Letter - a New Palaeographical Method; Edo H. Dooijes und E. Hamstra-Bletz:
Topological Discription of Cursive Handwriting; William C. Watt: On the Visual
and Kinetic Constitution of the Alphabet) ) eine ganze Reihe methodisch äußerst
interessanter Fallstudien; genannt seien hier Erika Eisenlohr: Die Vokale im akustischen
Schriftbild früher St. Galler Urkunden (8. Jh.); Christine Jakobi-Mirwald: Die
Auszeichnungsschriften in mittelalterlichen Codices. Ein terminologisches Problem;
Frank M. Bischoff: Zyklischer Schreibrhythmus. Zeitreihenanalytische Untersuchungen
zur Schreibdichte im Evangeliar Heinrichs des Löwen; Thomas Frenz: Die
Schriftbeschreibungen in den Schulmeisterbüchern). Auf diesen ersten Block mit
jenen Beiträgen, die sich, wenn auch durchgehend innovativ, im Rahmen der histori-

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