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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2001/0270
Neues Schrifttum

Was die Ausstattung des Buches angeht, so ist hervorzuheben, dass die Abbildungen
und Kartogramme wie auch die beigegebenen Tafeln im Anhang den Text gut
ergänzen und visualisieren. Den positiven Gesamteindruck, den die Lektüre einer
akademischen Abhandlung bis dahin bereitet hat, stören aber eine Reihe unnötiger
Flüchtigkeiten wie Druckfehler und unschöne, nicht ausgelöste Abkürzungen (S. 147
„Lustenauer Gde. Wald"). Von diesen Schönheitsfehlern abgesehen wird hierzulande,
wo das Interesse an archäologischen Themen nach wie vor groß ist, das Buch von
Ch. M. über die vor- und frühgeschichtliche Besiedlung des Schönbuchs seine Leser
finden. Es ist aber nicht nur Fachleuten, sondern besonders interessierten Laien sehr
zu empfehlen.

Mössingen Rainer Loose

Karl Schmid: Geblüt, Herrschaft, Geschlechterbewußtsein. Grundfragen zum Verständnis
des Adels im Mittelalter. Aus dem Nachlaß hg. und eingeleitet von Dieter
Mertens und Thomas Zotz. Sigmaringen: Thorbecke 1998. XXXIII + 217 S.,
1 Abb. (= Vorträge und Forschungen 44)

Knapp vierzig Jahre nach ihrer Entstehung liegt die 1961 eingereichte Freiburger
Habilitationsschrift von Karl Schmid (1923 - 1993) in einer noblen Reihe gedruckt
vor, sorgfältig ediert von zwei Freiburger Mediävisten. Die Herausgeber skizzieren in
ihrer pietätvollen Einleitung (S. IX - XXXIII) den wissenschaftlichen Werdegang des
einflußreichen Forschers bis zur Habilitation, fassen den Inhalt der Schrift zusammen
und charakterisieren die große Resonanz auf die Adelsforschung Schmids.

In drei Hauptkapiteln organisiert Schmid seinen Stoff. Im ersten geht es um die
Bedeutung des „Geblüts". Das zweite thematisiert die Rolle der Adelsherrschaft,
wobei als exemplarische Fallstudie die habsburgische Herrschaftsbildung herangezogen
wird. Die hier interpretierten „Acta Murensia" aus dem Kloster Muri kommen
im dritten Kapitel, gewidmet dem adeligen Geschlechterbewußtsein, nochmals zur
Sprache. Im Mittelpunkt dieses dritten Teils steht die weifische Hausüberlieferung
des hohen Mittelalters. Der zeitliche Schwerpunkt der Arbeit liegt auf dem 11. und 12.
Jahrhundert, auch wenn bei den Habsburgern ins Spätmittelalter und bis zu Maximilian
I. ausgegriffen wird. Besonders wichtig war Schmid das Verhältnis des Adels zum
Königtum und insbesondere die Rolle der „stirps regia". Seine Betonung des Selbstbewußtseins
der Adelsfamilien betrifft das Verhältnis von Geschichte und Genealogie
im Kern. Schmids Resultate sind inzwischen Gemeingut der Adelsforschung geworden
. Neuerstellte Orts- und Personenregister erschließen den Stoff des Buchs.

Schmids Habilitationsschrift repräsentiert ein Zwischenstadium seiner Forschungen
. Da sie nur wenigen zugänglich war (S. XIX), konnte sie keine breite Wirkung
entfalten. Schmid hat ihre Ergebnisse in jüngeren Aufsätzen - genannt sei nur der
Beitrag über das weifische Selbstverständnis - verwertet, die überwiegend in dem
1983 erschienenen Sammelband „Gebetsgedenken und adliges Selbstverständnis im
Mittelalter" bequem zugänglich sind. Man mag sich auch fragen, ob Schmids Habi-

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