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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2001/0287
Besprechungen

saniert und für kulturelle Nutzungen umgebaut worden war. Nach Abschluss dieses
Vorhabens fand sie in der Ruine Hornstein ein Folgeprojekt und gründete 1987 den
Förderverein Ruine Hornstein, der mit Unterstützung des Landesdenkmalamts, der
Arbeitsverwaltung, der Denkmalstiftung Baden-Württemberg, des Landkreises Sigmaringen
, des Naturparks Obere Donau und der Gemeinde Bingen (auf deren Markung
Hornstein liegt) die Ruine sicherte und für eine „kulturelle Wiederbelebung"
(so Elisabeth Volk) sorgte. Beides, die Sanierung und die vielfältigen kulturellen Aktivitäten
, weckte das Interesse der Besucher an der Geschichte der Ruine, und auch
manche Frage im Zusammenhang mit den baulichen Maßnahmen zeigte die Notwendigkeit
umfassender Forschungen. So entstand auf Anregung des Sigmaringer
Kreisarchivars Edwin Ernst Weber die vorzustellende Publikation, die Beiträge von
14 Autoren vereinigt.

Die Burg Hornstein dürfte, wie Christoph Bizer durch Auswertung archäologischer
Kleinfunde feststellt, in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts gegründet
worden sein. Aus dieser Zeit sind noch Reste der Schildmauer sowie die südliche
Ringmauer erhalten. Dies ist eines der vielen Ergebnisse, zu denen der Biberacher
Bauhistoriker Stefan Uhl bei seiner detaillierten Analyse von Baubestand und Baugeschichte
gelangt. Nach einigen Erweiterungen im Spätmittelalter erfolgten im
Laufe des 16. und frühen 17. Jahrhunderts umfangreiche Ausbau- und Umbaumaßnahmen
. Um 1700 wurde die Anlage im barocken Sinn umgestaltet: Das Hoch-
schloss erhielt ein einheitliches Erscheinungsbild, und in das Vorburgrondell baute
man eine neue Kapelle ein. Diese würdigt Armin Heim als „bislang weitgehend unbeachtet
gebliebenes kunstgeschichtliches Kleinod". Die aufwendige Stuckdecke
weist er auf Grund eines Vergleichs mit dem Stuck in der Beuroner Abtskapelle dem
Stuckateur Johann Georg Brix zu, während der Altar von Joseph Anton Feuchtmayer
stammt.

Im 19. Jahrhundert wandelte man Schloss Hornstein in eine Zucht- und Strafanstalt
für das Fürstentum Hohenzollern-Sigmaringen um, deren Geschichte Otto H.
Becker behandelt. 1869 wurde die „Straf- und Korrektions-Anstalt" Hornstein aufgegeben
und das Schloss 1873 auf Abbruch verkauft. Vorgänge und Hintergründe des
Abrisses beleuchtet Edwin Ernst Weber. Nach dem Zweiten Weltkrieg entdeckte der
Theaterverein Bingen die Ruine als Theater-Freilichtbühne und brachte bis 1962
Stücke meist historischen Inhalts zur Aufführung, darunter etwa Kleists Käthchen
oder Schillers Jungfrau von Orleans, woran Hans Kühler erinnert. Die 1988 begonnenen
und 1997 beendeten Sanierungsarbeiten schließlich schildert der Bauleiter
Christoph Stauß.

Die Geschichte der Burg Hornstein ist eng verbunden mit der sich nach der Burg
nennenden Ritteradelsfamilie derer von Hornstein, die über viele Jahrhunderte Besitzer
der Burg war. Die Hornsteiner sind ein aus einer Erbteilung hervorgegangener
Zweig der Familie von Hertenstein, deren im 12. Jahrhundert nördlich von Sigmaringen
errichtete Burg von Helmut Söllner beschrieben wird. Die erste Nennung eines
Ritters von Hornstein 1247 ist zugleich die erste Nennung der Burg. Armin Heim
gibt einen kurzen Überblick über die Geschichte der weit verzweigten Familie, die -
wie Karl Werner Steim darlegt - bis heute blüht. Die Anfänge im Mittelalter stellt
Edgar Hellwig dar. Auf Grund einer Untersuchung des frühen Besitzes gelangt er zu

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