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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2001/0297
Besprechungen

sehrt gebliebene Donaueschinger Hofbibliothek und mit ihr die Bibliothek Joseph
von Lassbergs in ihrer Gesamtheit gerettet hat" (S. 82).

Hakelberg wendet sich zunächst chronologisch den Stufen des Bibliotheksaufbaus
und den Standorten in Helmsdorf, Eppishausen und Meersburg zu, um dann - mit
neuen Erkentnissen - die Katalogisierung und die Verkaufsverhandlungen (seit 1841),
den vom Maler Leonhard Hohbach 1846/49 anfertigten Bibliothekskatalog (Grundlage
des Verkaufs) sowie die Aufstellung in Kästen und Fächern und die damals
vergebenen Signaturen zu besprechen. Es folgt ein Gang durch die Bibliothek, der
gekonnt einzelne Stücke herausgreift, und eine kurze abschließende Würdigung Lassbergs
als Altertumsforscher.

Kostümkundlich nähert sich Aenne Schwoerbel der Gestalt Lassbergs: „Im Gewand
der frohen Minnesängerzeit". Der Privatgelehrte Joseph von Lassberg im Bild
(S. 91 - 103). Der grüne Rock und die rote Kappe, gleichsam seine sorgsam gepflegten
„Markenzeichen", entsprachen der Stilisierung als biederer „Meister Sepp von
Eppishusen".

Hans-Ulrich Wepfer nimmt sich - leider anders als die übrigen Beiträge des
Bandes ohne Anmerkungsapparat - die Beziehung zu dem evangelischen Geistlichen
Johann Adam Pupikofer (1797 - 1882) vor, dem schon die Dissertation Wepfers gegolten
hatte: Joseph von Lassberg und sein literarischer Schildknappe (S. 105 - 113).
Ohne Lassbergs Hilfe und Bibliotheksschätze hätte die „Geschichte des Thurgaus"
von 1828/30 nicht geschrieben werden können. Leider verzichtet dieser kurze Artikel
darauf, das zwar in Privatbesitz befindliche, aber der Wissenschaft zugängliche reich
annotierte Lassbergsche Handexemplar dieses Werks auszuwerten. Es ist eigentlich
ein Skandal, daß diese herausragende Quelle nicht von einer Bibliothek erworben
wurde!

Dominik Gügel, tätig am Napoleonmuseum Arenenberg, fördert viel Neues über
„Joseph Freiherr von Lassberg und sein Konstanzer Umfeld" zu Tage (S. 115 - 160).
Beigegeben ist eine umfangreiche biographische Zusammenstellung (S. 143 - 156) zu
Lassbergs Konstanzer Kontakten, die im wesentlichen der damalige Elite der Stadt
galten. Sein Umfeld war „praktisch deckungsgleich" mit den Zirkeln des Bistumsverwesers
Ignaz Heinrich von Wessenberg und des Literaten Albrecht von Ittner, beides
enge Freunde Lassbergs (S. 141f.). Da Konstanz damals ein Zentrum für Glasmalerei
war, erfährt man in diesem Beitrag erfreulicherweise auch etwas über Lassberg als
Kunstsammler.

Der thurgauische Kantonsbibliothekar Heinz Bothien stellt „Veröffentlichungen
des Freiherrn Joseph von Lassberg" vor (S. 161 - 165): die in Konstanz gedruckten
kleinen Freundesgaben mit Ausgaben altdeutscher Literatur („Littower", „Sigenot",
„Eggen-Liet". „Oettinger") und den vierbändigen „Lieder Saal" (1820/25).

Ebenfalls von Bothien stammt der abschließende Katalog „Ausgewählte Werke aus
der ehemaligen Privatbibliothek des Freiherrn Joseph von Lassberg" (S. 166 - 206). In
sieben Gruppen - 1. Politik und Zeitgeschichte, 2. Literatur, 3. Helvetica, 4. Handwerk
, Landwirtschaft, Technik, 5. Archäologie im weitesten Sinne, 6. Baudenkmäler,
7. Diverses - wird ein Teil der Erwerbungen der Thurgauischen Kantonsbibliothek
präsentiert. Diese Gliederung erscheint nicht angemessen, zumal Lassbergs Bibliotheksplan
überliefert ist. Die „teutsche Philologie", Lassbergs Hauptinteressengebiet,

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