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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2001/0310
Neues Schrifttum

„Syntax" lehrt er den Beschauer, die Bauten aufmerksam zu „lesen", führt ihn zur
Deutung der „Architekturhandschrift" (S. 31).

Dabei geht er von „Prägebauten" - wie etwa dem Schönenberg über Ellwangen
und der Obermarchtaler Stiftskirche - aus. Ziel des Ganges sind Ottobeuren als Summa
der Entwicklung und als Schlußpunkt Wiblingen. Auf diesem Weg gelangt der
Leser zu neuen, zum Teil überraschend eingängigen Erkenntnissen, so zum Umbau
der spätmittelalterlichen Wandpfeilerkirche zur Barockkirche des Vorarlberger
Modells: „Einfacher und billiger war eine moderne Kirche nicht zu haben (S. 37)",
oder etwa, daß im barocken Kirchenbau die Sockelhöhe der Pfeiler und Säulen -
abweichend von der mittelalterlichen Weise - die Ausstattung der Kirche mit Kirchenbänken
berücksichtigt (S. 39).

Die künstlerische Kirchenausstattung, die ja insbesondere die Rokoko-Kirchen
mit definiert, wird kaum behandelt, obwohl ausdrücklich festgestellt wird, dass
Rokoko im wesentlichen eigenständige Dekoration, nicht aber eigenständige Architektur
bedeutet. („So entsteht das Paradoxon, daß es in Bayern zwar Rokokokirchen,
aber keine spezifische Rokokoarchitektur gibt"). Die Namen der großen Stuckateure
und Freskanten wie Feichtmayer, Göz oder Spiegier tauchen nicht einmal im
Namensregister auf. Im übrigen sind diese Register sehr nützlich, und so auch die
Kartenskizze, (die allerdings das fränkische Ellwangen mit dem Schönenberg, das in
Text- und Bildteil eingehend gewürdigt wird, mit dem gleichnamigen Dorf im Kreis
Biberach verwechselt).

Das Scbützsche Werk ist in seiner konsequenten und präzisen Interpretation der
Architektur, mit seinem Schatz an Grundriss- und Aufrisszeichnungen und mit
seinem ausgezeichneten Fototeil ein wichtiger Studienführer und ein prächtiger
Bildband mit allen Voraussetzungen zum Standardwerk.

Haigerloch H. A. Oehler

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